Der Tag der „krummen Strecken“

Djamila Böhm und Jessie Maduka sind auf einem guten Weg zu den EM-Normen. Ojstersek siegt in Cincinnatti.

Der Tag der „krummen Strecken“
Foto: B.F.

Zwei Düsseldorfer Leichtathleten vom ART (Sebastian Reinwand und Philipp Baar) haben bereits die EM-Normen im Marathon-Lauf in Berlin im August geschafft und warten auf die Nominierung durch den Deutschen Leichtathletik Verband. Zwei weitere Athleten hat der ART noch in der Pipeline, die die EM-Normen bis Mitte Juli schaffen müssen: Jessie Maduka im Dreisprung und Djamila Böhm im 400-Meter-Hürden-Lauf.

Böhm war am Sonntag beim „Tag der krumm Strecken“ in Pliezhausen in die Saison eingestiegen und hatte mit einem starken Lauf über 300 Meter Hürden in 40,5 Sekunden viele Beobachter verblüfft. Nach nur einer Stunde Pause trat sie nochmals zum Hürden-Lauf über 300 Meter an und war in 40,2 Sekunden sogar noch schneller. „Sie hatte wegen Gegenwind ihren Rhythmus umgestellt und war ab der dritten Hürde mit kürzeren Schritten gelaufen,“ sagte ihr Trainer Sven Timmermann.

Zwei Stunden später stand Djamila dann sogar am Start zum 600-Meter-Lauf und machte auf dieser „Überdistanz“ in 1:30,39 Minuten als beste Deutsche und Gesamt-Dritte nochmals auf sich aufmerksam. „Mit dem Rennen war sie aber nicht zufrieden“, sagte ART-Trainer Timmermann. Die siegreiche Tschechin Iveta Putalova war ihr mit einem männlichen Pacemaker in 1:28,30 Minuten am Anfang zu schnell davon gerannt. Am kommenden Wochenende stehen für Djamila Böhm in Rehlingen und Oordegem (Belgien) die ersten beiden Rennen auf der kompletten 400-Meter-Distanz an. Sie sei voller Selbstvertrauen, die für die EM in Berlin geforderten 56,50 Sekunden unter Normalbedingungen laufen zu können.

In Pliezhausen war auch der 23-jährige SFD-Langstreckler Maximilian Thorwirth dabei. Das windige Wetter verhinderte im 3000-Meter-Lauf Superzeiten, wobei „Max“ als Vierter (Sieger: Richard Ringer/Friedrichshafen 7:55,20 Minuten) in 8:14,64 Minuten lange mithalten konnte und seine Bestzeit nur um drei Sekunden verpasste. Eine großartige neue Bestleistung gelang dem fast 15-jährigen Luke Zenker beim Einladungs-Wettkampf in Leverkusen im Stabhochsprung. Er steigerte sich auf die Höhe von 4,20 Meter und ist damit in Deutschland in der U 16 derzeit der Beste. In der Vorwoche hatte Luke beim Neunkampf Pech gehabt, als ihm beim Hochsprung überhaupt keine Punkte vergönnt waren. Er wurde zwar auch mit acht Disziplinen noch Regions-Meister, aber an der U 16-DM-Norm im Neunkampf fehlten ihm noch 250 Punkte.

Von der EM-Norm (13,90 m) ist die 22-jährige ART-Dreispringerin Jessie Maduka auch nicht mehr weit entfernt. Bei den Conferrence-Meisterschaften in Stanford (Pacifik 12) in Stanford gewann sie mit dem ersten Sprung von 13,59 Meter. Dabei fiel auf, dass sie mit einem dick bandagierten Oberschenkel den Wettkampf aufgenommen hatte und bei den nächsten Sprüngen gegen einen heftigen Wind von - 3,8 m/Sekunde keine Chance zu einer Verbesserung hatte und nach vier Sprüngen ganz aufgab. Ihre Uni (UCLA) in Los Angeles bejubelte ihren Sieg, war es doch seit 2004 wieder der erste Erfolg im Dreisprung für UCLA bei diesen für sie so wichtigen Conferrence-Meisterschaften.

Eine Top-Platzierung bei den Conferrence-Meisterschaften in Cincinnati belegte bei sehr warmen Temperaturen im 10 000-Meter-Lauf auch die 24-jährige Svenja Ojstersek (ART) in 35:31,43 Minuten und sicherte ihrem Team aus Dallas (SMU) acht sehr wertvolle Punkte. Ihre Bestzeit über 10 000 Meter steht auf 34:54 Minuten.

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