Der Loverboy glaubte selbst an den „Heiligen“

24-Jähriger legte gestern im Prozess ein Geständnis ab.

Der Loverboy glaubte selbst an den „Heiligen“
Foto: dpa

„Er sollte mit seiner Göttlichkeit dafür sorgen, dass es uns gut geht“, erklärte Dennis B. gestern in seinem Geständnis vor dem Landgericht. Als „Loverboy“ hatte der 24-Jährige vier Frauen eine gemeinsame Zukunft versprochen und sie auf den Strich geschickt. In enger Absprache mit dem selbst ernannten „Heiligen“ Mohamed A. (30), der einen Teil der Vorwürfe eingeräumt hatte.

Zunächst habe man sich die Geschichte mit dem Heiligen gemeinsam ausgedacht, weil eine der Frauen spiritistische Neigungen hatte und mit übernatürlichen Wesen kommunizierte. Das Ganze wurde dann zum Selbstläufer. Zum Schluss hatte Dennis B. selbst an die besonderen Fähigkeiten seines Freundes geglaubt. Im Auto sei es sogar mal ziu einer Teufelsaustreibung gekommen. „Ich zieh dir den Teufel aus dem Kopf“, habe Mohamed A. gesagt und einer Frau die Hand auf die Stirn gelegt. Der ging es danach angeblich besser.

„Ich bin entsetzt über mich. Das war menschenunwürdig“, bedauerte der 24-Jährige, wie er die Opfer unter Druck gesetzt hatte. Mit Psycho-Tricks und Schlägen seien die Opfer gezwungen worden, in den Sex-Clubs noch mehr Kunden zu bedienen. Drei der Opfer hätten aber auch vorher schon als Prostituierte gearbeitet.. Dennis B. nahm auch die Kreditbetrügereien auf seine Kappe. Der Prozess wird fortgesetzt. si

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