Der Landtag zum Ausprobieren

Mehr als 10.000 Besucher strömten am Wochenende in das Parlamentsgebäude.

Düsseldorf. Hinter die Kulissen des Parlaments am Rheinufer blickten am Wochenende mehr als 10.000 Bürger. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Landtagsgebäudes waren die Türen zwei Tage lang für Besucher geöffnet. Und das nutzten vor allem Düsseldorfer und Interessierte aus dem Umland.

Schon zum Start am Samstag um 12 Uhr hat sich eine lange Schlange gebildet, bei hochsommerlichen Temperaturen müssen die Besucher geduldig warten, bis sie die Sicherheitsschleuse passieren können. Im klimatisierten Inneren erwarten sie eine Menge Angebote, gesprächsbereite Abgeordnete, Einblicke in die Arbeit der Fraktionen und Aufgaben der Landtagsverwaltung.

Für Erstaunen sorgt das Schauschreiben der Parlamentsstenografen. „Viele wissen nicht, dass es uns noch gibt“, sagt Heike Niemeyer, die mit zehn Kollegen die Sitzungen protokolliert. Groß ist das Interesse an dem nur scheinbar antiquierten Beruf.

Inge Howe, die stellvertretende Vorsitzende des Petitionsausschusses, will den „Beschwerdeausschuss bekannter machen: „Viele wissen nicht, dass sie weder volljährig noch deutsch sein müssen, um ihre Bitte oder Beschwerde kostenfrei bei uns einreichen zu können.“

Auch die Räume der Landtagspräsidentin sind von großem Interesse: „Den Empfangsraum hätte ich mir glamouröser vorgestellt. Das ist ja recht schlicht und doch eher klein“, sagt Inga Vomkamp aus Holthausen. „Das gefällt mir.“ Im renovierten Plenarsaal dürfen an diesem Wochenende die Besucher Platz nehmen — an den Bänken der Abgeordneten oder auch am Rednerpult.

Die Fraktionen präsentieren sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten. So will die SPD den Besuchern einen Einblick in Terminkalender, Bürogröße und Gehalt eines Abgeordneten geben. Die CDU stellt die Teilhabe von Behinderten an Bildung, Arbeit und gesellschaftlichem Leben in den Mittelpunkt. Die Grünen beschäftigen sich mit Ökologie und Landwirtschaft, bieten Blumensamen, Möhren und Popcorn ohne Gentechnik. Die FDP begeistert durch ihren Fraktionsvorsitzenden Christian Lindner, wie Jutta Hüser aus Kleinenbroich befindet: „Da meine Handy-Kamera gestreikt hat, hat er mit seinem Handy ein Foto von sich und mir gemacht und schickt es mir zu.“

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