Der kleine Junge in der großen Irrenanstalt

Grass rechnet mit den Nazis ab.

Düsseldorf. Der Roman „Die Blechtrommel“ ist der erste große epische Versuch von Günter Grass, dem Nationalsozialismus gerecht zu werden. Der Autor schildert die Situation aus der Perspektive des kleinen Matzerath, der dem Pfleger in der Irrenanstalt seine absurden Geschichten erzählt. Standort der Handlung ist die Landesklinik Grafenberg.

Der Roman beginnt in Danzig, wo Grass geboren wurde. Düsseldorf wird nicht als Hochburg der Nazis thematisiert. Grass erlebt die Stadt erst in der Nachkriegszeit. Er beschreibt Episoden im „Zwiebelkeller“ (Csikos), wo die Leute beim Zwiebelschneiden endlich weinen können. „Die Blechtrommel“ wird nicht nur bewundert, sondern auch nachgeschrieben. John Irving etwa schildert einen Zwerg mit schneidender Stimme.

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