Der kleine Angsthase zeigt, wie man die Angst überwinden kann
Unter der Regie von Martin Grünheit inszeniert das Junge Schauspiel eine Geschichte über Angst und Mut für Kinder ab 4 Jahren.
Schrill und bunt inszeniert das Junge Schauspiel „Der kleine Angsthase“, den Kinderbuchklassiker aus dem Jahr 1987 von Elisabeth Shaw. Ob vor Hunden, vor Räubern, vor der Dunkelheit oder vor Wasser — Anton, der kleine Angsthase, hat vor allem Angst. Als dann auch noch der Fuchs ins Dorf geschlichen kommt, will die Hasenoma den kleinen Anton am liebsten gar nicht mehr aus dem Haus lassen. Auf humorvolle Art zeigt Regisseur Martin Grünheit seinem jungen Publikum, wie Anton schließlich die Angst überwindet. Diese wird in seinem Stück von einer Krake mit langen Armen dargestellt, die immer wieder aus dem Nichts auftaucht und Panik verbreitet.
Martin Grünheit achtet bei seiner Inszenierung darauf, dass auch kleine Kinder verstehen können, was auf der Bühne geschieht. „Theater für Kinder dreht sich mehr um die Sinne und ist sprachlich weniger komplex“, sagt er. Trotzdem hat er es geschafft, dass sein Stück auch für Erwachsene einige lustige Momente bereithält. So kam die Inszenierung sowohl beim kleinen als auch beim großen Publikum sehr gut an. Der vierjährige Jacob, der mit seinen Großeltern das Junge Schauspiel besuchte, hat viel gelacht: „Es hat Spaß gemacht und war sehr lustig.“ Zwischenzeitlich hatte er zwar ein bisschen Angst, doch so hat er auch gelernt, „dass man eigentlich gar keine Angst haben muss“.
Der kleine Angsthase hat Jacobs Großvater, Werner Landwehr, besonders gefallen: „Es war wirklich unterhaltsam und zugleich lehrreich. Gerade das Thema Angst ist ein wertvolles Thema für Kinder, da sie verstehen, worum es geht. Überrascht hat mich, dass einige der Gags eigentlich an die Erwachsenen gerichtet waren, so dass es für uns auch sehr lustig war.“
Dass das Geschehen auf der Bühne den Kindern zuweilen tatsächlich ein bisschen Angst macht, war spürbar. Doch diese Momente, gefolgt von Witz und Humor, machen die Moral der Geschichte umso deutlicher.
So empfanden es auch Victoria und Stephan Petzold, die mit ihrem dreijährigen Sohn Benedict im Publikum saßen. „Uns hat es gut gefallen und der Kleine hatte sichtlich seinen Spaß. Ein paar Dinge hat er mit drei Jahren vielleicht noch nicht ganz verstanden, aber ich glaube, er hat etwas gelernt“, sagt Victoria Petzold. Ihrem Mann Stephan gefiel vor allem die abstrakte Umsetzung der bekannten Kindergeschichte: „Man bekommt so einen ganz anderen Zugang zur Geschichte, weil sie so fantasievoll dargestellt wird. Wir Erwachsenen verstehen das Stück, weil wir die Hintergründe verstehen. Als Kind versteht man die Geschichte auf einer Ebene, die wir uns gar nicht mehr vorstellen können.“ Gerade deshalb findet er Theaterstücke für Kinder wichtig: „ Ich finde es schön, solche Dinge für Kinder zu machen. Je abstrakter desto besser.“