Geben und Nehmen Der jüngste öffentliche Bücherschrank

Düsseldorf · Der Bürger- und Heimatverein Volmerswerth bereichert den Stadtteil und seine Gäste.

 Der Bürger- und Heimatverein Volmerswerth initiierte und kümmert sich um den Bücherschrank: (v.l.) Bernd Pohl (2. Vorsitzender), Detlef Prommer sowie die Patinnen Elke Franke und Heidi Hesselbart.

Der Bürger- und Heimatverein Volmerswerth initiierte und kümmert sich um den Bücherschrank: (v.l.) Bernd Pohl (2. Vorsitzender), Detlef Prommer sowie die Patinnen Elke Franke und Heidi Hesselbart.

Foto: Annic Völkel

So einen richtigen Mittelpunkt hat der kleine Stadtteil Volmerswerth am Rhein nicht. Dafür aber mit der Gleisschleife an der Hellriegelstraße eine wichtige Rheinbahnhaltestelle. Diese Endhaltestelle der Linie U 72 liegt dem Bürger- und Heimatverein Volmerswerth sehr am Herzen. So sehr, dass er bereits seit 2012 die Gestaltung und Pflege der Anlage übernommen hat. Und so entstand in diesem Jahr zwischen der Gleisschleife und der Gaststätte „En de Ehd“ auch der lange vermisste Treffpunkt. In Eigenregie wurde ein kleines öffentliches Grundstück an der Volmerswerther Straße plattiert, begrünt, Sitzbänke kamen hinzu und zu guter Letzt der öffentliche Bücherschrank.

Es ist der jüngste in Düsseldorf, ein stabiles Modell wie etwa an der Rheinuferpromenade oder am Friedensplätzchen. 9500 Euro hat er gekostet, rund 90 Prozent bezahlte die für Volmerswerth zuständige Bezirksvertretung 3, den Rest steuerte die Rheinbahn bei. Denn Rheinbahn-Vorstand Klaus Klar ist ebenfalls davon angetan, wie sehr sich die Volmerswerther um das Grün an der Haltestelle kümmern.

Der neue Bücherschrank komme sehr gut an, beobachtet Detlef Prommer, der Schriftwart des Verein. „Er ist immer gut gefüllt,“ sagt er und die hohe Besucherfrequenz sorge auch für eine gute Qualität. Heidi Hesselbart, ebenfalls Vereinsmitglied, hat gleich die Patenschaft für den Schrank übernommen und schaut regelmäßig nach, ob alles in Ordnung ist. „Aber mit Büchern gehen die Menschen anders um als mit Giveboxen“, ist ihre Überzeugung. Sie selbst hat sich gefreut, Bernhards Schlinks Roman „Der Vorleser“ hier vorzufinden.

Auch Elke Franke ist Patin des Schrankes. Sie sieht, wie sich die Rheinbahnkunden die Wartezeit an der Haltestelle beim Stöbern der Bücher verkürzen. Ebenso Auswärtige, die hier spazieren oder eine Radtour unternehmen, sind am neuen Treff willkommen.

Bernd Pohl, der zweite Vorsitzende des Vereins, ist überzeugt davon, dass das Projekt auch der Leseförderung dient. Deshalb wünscht man sich noch mehr Kinderbuch-Spenden. Pohl, der noch 14 Stunden an einer Grundschule unterrichtet, will mit den Kindern der Gotenschule sogar den Wandertag zum Volmerswerther Bücherschrank unternehmen. Der Lehrer möchte, dass es ein Ort der Kultur wird, mit Lesungen und Musik. Er plant dort einen Auftritt mit seiner Theatergruppe „Mimento“.

Mit dem Bücherschrank beschert der Bürger- und Heimatverein den Volmerswerthern und ihren Gästen nicht nur neue Lektüre. Er fördert an diesem Treffpunkt das Stadtteilleben.

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