„Der Hauptfeind des Delfins ist leider der Mensch“

TV-Star Sigmar Solbach über seinen Kampf für die bedrohten Meeressäuger und seinen Schutzverein.

„Der Hauptfeind des Delfins ist leider der Mensch“
Foto: Hain

Schauspieler Sigmar Solbach ist neuer Vorsitzender der „Gesellschaft zur Rettung der Delfine“ (GRD). Der 71-jährige Sauerländer will das Vermächtnis des dreifachen Weltumseglers Rollo Gebhard (gestorben 2013) bewahren, der vor 27 Jahren die Initiative gründete. Auf der boot wirbt Solbach („Dr. Stefan Frank — der Arzt, dem die Frauen vertrauen“) für die vom Aussterben bedrohten Delfine.

Die Delfine sind Ihre Lieblingstiere. Warum?

Sigmar Solbach: Seit meiner Kindheit bewundere ich diese hoch entwickelten Geschöpfe, die fantastische Fähigkeiten besitzen. Delfine gelten ja seit der Antike als Freunde der Menschen. Tragisch, dass ausgerechnet wir sie jagen und töten. Der Hauptfeind des Delfins, neben dem Hai, ist leider der Mensch. Durch die Verschmutzung der Meere schädigt er das Immunsystem der Tiere, so dass sie für Krankheiten anfällig werden. Und durch die Überfischung der Ozeane finden sie kaum noch Nahrung.

Haben Sie die Meeressäuger näher kennengelernt?

Solbach: Schon in meiner Jugend bin ich Delfinen beim Segeln und später bei meinen Atlantik-Überquerungen oft begegnet. Manchmal haben sie stundenlang unser Boot begleitet, als wollten sie mit uns Kontakt aufnehmen. Wer erlebt hat, wie Delfine uns anblicken, wie sie auf einer ganz besonderen Ebene Beziehungen aufbauen, der wird das nie vergessen. Diese Tiere gucken uns direkt ins Herz.

Seit vergangenem Jahr sind Sie Vorsitzender der „Gesellschaft zur Rettung der Delfine“. Wie kam es zu Ihrem Engagement?

Solbach: Mit Rollo Gebhard, der den Verein 1991 gründete und bis zu seinem Tod Ende 2013 leitete, war ich jahrzehntelang befreundet. Uns verband die Leidenschaft fürs Segeln und die große Liebe zu den Delfinen. Es war für mich eine Herzens-Aufgabe, sein Vermächtnis zu bewahren und in seinem Sinne weiter für gefährdete Delfine zu kämpfen.

In Japan werden nach wie vor Delfine abgeschlachtet, weltweit für Meereszoos gefangen. In China, Russland und den Golfstaaten baut man immer neue Delfinarien. Ist diese Tierquälerei noch zu verhindern?

Solbach: Die Delfin-Massaker in Japan und der Bau von Delfinarien mit ihren Shows müssen unbedingt gestoppt werden. Diese Vergnügungsparks sind grausame Tiergefängnisse. Außerdem brauchen die Meerestiere weltweit neue Schutzzonen. Es geht ja längst nicht mehr allein um die Delfine, sondern das gesamte Ökosystem Meer ist in großer Gefahr. Auf der boot in Halle 3 D94 signiert Sigmar Solbach am 21. Januar ab 16 Uhr mit der Weltumseglerin Angelika Gebhard die Bücher „Mit Rollo um die Welt“ und „Rollo - Logbuch eines Lebens“. Weitere Informationen:

delphinschutz.org

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