Privatinitiative : Der Düsseldorfer Radschlägermarkt kommt zurück
Düsseldorf Die Freude bei den Trödelfans dürfte groß sein. Wenn alles klappt, findet schon bald wieder der Düsseldorfer Radschlägermarkt an der Ulmenstraße statt.
Das sind gute Nachrichten für die vielen Fans des Radschlägermarktes auf dem Großmarkt-Gelände. Schon im Februar soll es an der Ulmenstraße weitergehen. Nachdem die Stadt sich nach Jahrzehnten als Veranstalter des ältesten Trödelmarktes in Düsseldorf zurückgezogen hatte, gibt es jetzt mit Ute Mirbach und Peter René Hecker zwei sehr aktive Menschen, die den beliebten Trödelmarkt als Privatinitiative weiterführen möchten. Hecker ist der Geschäftsführer des Blumengroßmarktes an der Ulmenstraße in Derendorf und eben dort soll es zur Fortsetzung kommen.
Wie es dazu kam und wie das Konzept aussehen wird, erklärt Ute Mirbach auf WZ-Anfrage. Sie hat eine kleine Agentur und kennt den Radschlägermarkt und das Gelände sehr genau. Seit 20 Jahren veranstaltet sie in der Blumengroßmarkthalle auf dem Großmarkt die Verkaufsveranstaltung „Design Classic Düsseldorf“. Außerdem ist sie selbst Fan des Trödels, kauft hier Glasvasen, Schmuck und insbesondere Qualitätshaushaltswaren, um sie zumeist online weiter zu verkaufen. Als die Stadt sich von dem Radschlägermarkt als öffentliche Einrichtung verabschiedete führte sie mit Peter René Hecker Gespräche, wie der Trödel zu retten sei.
Es dürfen auch künftig keine Neuwaren verkauft werden
Beim letzten Radschlägermarkt am 9. Dezember 2018 waren die beiden dann unterwegs, um Adressen bei den Händlern zu sammeln, die möglicherweise weitermachen wollten. „300 haben uns ihre Adressen gegeben, das Interesse ist sehr groß“, sagt Mirbach. Der Blumengroßmarkt bleibe auch für einige Jahre von den Bautätigkeiten des Großmarktes unberührt. So skizzierten die beiden einen Geländeplan, stellten bei der Stadt die Anträge für eine Festsetzung der Markttermine. Auch mit der Feuerwehr haben sie bei einem Ortstermin schon die Pläne vorgestellt.
Noch sind nicht alle bürokratischen Hürden genommen. Die letzte steht wohl auch erst am 25. Januar an, wenn der Antrag für die elf Termine in diesem Jahr der Bezirksvertretung 1 (u.a. Derendorf, Stadtmitte) zum Beschluss vorgelegt wird. Und dann kann tatsächlich alles ganz schnell gehen: Der erste neue Radschlägermarkt soll am Sonntag, 10. Februar stattfinden.
Die Konditionen für die Trödler und Verkäufer bleiben in einigen Teilen die alten: „Der Radschlägermarkt bleibt ein Markt für alle und alles, es dürfen weiterhin keine Neuwaren verkauft werden, keine Waffen oder Dritte-Reich-Geschichten“, sagt Ute Mirbach. Im Gegensatz zum Großmarkt verringert sich die Fläche um etwa die Hälfte. Allerdings bleiben laut Veranstalter 1800 laufende Meter Verkaufsstände und „das ist nicht schlecht“, so Mirbach. 300 bis 400 Händler könnten so Platz finden, drinnen wie draußen, auch Gastronomie-Stände sind geplant.