Gesangstalent Lazaros (15) aus Oberbilk begeistert die Jury bei TV-Show The Voice Kids

Düsseldorf · Der Düsseldorfer hat sich mit dem Auftritt bei The Voice Kids einen Traum erfüllt. Mit dem „schnellsten Buzzer“ in der Geschichte der Gesangs-Castingshow hat er nicht gerechnet. Nun geht es für ihn in die nächste Runde.

 Lazaros bei seinem ersten Auftritt auf der TV-Bühne.  Foto: Sat.1/André Kowalski

Lazaros bei seinem ersten Auftritt auf der TV-Bühne. Foto: Sat.1/André Kowalski

Foto: Sat.1 / André Kowalski

Die Tür öffnet sich und der Junge im roten Strickpullover betritt schüchtern die Bühne. Er ist so aufgeregt, dass er befürchtet, alle im Saal könnten sein Herz klopfen hören. Er dreht seinen Kopf zur Seite und atmet noch einmal tief aus. Mit den ersten Takten des Schlagzeugers, schließt er die Augen und öffnet seinen Mund. Nur wenige Sekunden später ertönt das ersehnte Geräusch des „Buzzers“. Der Moderator hinter der Bühne ist außer sich: „Das war der schnellste Buzzer in der Geschichte von The Voice!“ Der Sessel des Jurors dreht sich. Sänger Mark Forster ist überzeugt: Das 15-jährige Gesangstalent kann in dieser Show extrem weit kommen.

Für Lazaros Stefou aus Oberbilk hat sich mit dem Auftritt bei den sogenannten Blind Auditions von The Voice Kids ein Traum erfüllt. „Ich habe die Show jedes Jahr im Fernsehen verfolgt und wollte immer schon mal mitmachen“, sagt er. Der Clou der Gesangs-Castingshow: Die Sänger treten auf, ohne dass die Juroren sie sehen. Die Sessel von Sänger Mark Forster, The Boss Hoss, Stefanie Kloß (Silbermond) und Lena Meyer-Landrut drehen sich erst zum Kandidaten, wenn sie von der Stimme überzeugt auf den Buzzer drücken. Bei Lazaros war das innerhalb weniger Sekunden der Fall.  

Damit hat Lazaros nicht gerechnet. „Ich habe natürlich gehofft, dass sich überhaupt jemand umdreht, damit ich weiterkomme. Aber dass es so schnell ging und dann auch noch alle Juroren so begeistert sind, das war einfach unbeschreiblich“, sagt er. Lazaros hatte bei vier überzeugten Juroren-Sesseln die Qual der Wahl. Entschieden hat er sich schließlich für Stefanie Kloß. Sie soll ihn als „Coach“ im weiteren Verlauf der Show begleiten, mit ihm an der Stimme arbeiten und Lieder auswählen. „Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört“, sagt er. Bei ihr fühlt er sich gut aufgehoben. Zumal er am liebsten Lieder von Frauen interpretiert. Songs von Mariah Carey, Whitney Houston oder Christina Aguilera sind in Lazaros’ Repertoire. „Ich habe einfach gemerkt, dass sie mir gut liegen“, sagt er.

Beworben hat sich Lazaros selbst - natürlich mit der Zustimmung seiner Eltern. Die Familie hat ihn auch nach Berlin zum Auftritt begleitet. „Ich hatte große Angst, dass er enttäuscht wird“, gibt seine Mutter Androniki Lazaridou zu. Sie weiß, wie wichtig ihrem Sohn die Musik ist. „Er hat schon ganz früh angefangen zu singen. Dafür zog er sich immer in sein Zimmer zurück. „Ich bin sehr perfektionistisch und beim Üben lieber für mich“, erklärt Lazaros schüchtern. Fühlt er sich schließlich sicher mit einem Song, will er sein Können auch zeigen. Der Auftritt auf der TV-Bühne war bislang aber sein erster.

Die Begeisterung für die Musik liegt in der Familie. Papa Spiros Stefou ist Sänger, er tritt auf griechischen Hochzeiten und Großveranstaltungen auf. „Uns kennt man in ganz Oberbilk“, sagt Androniki Lazaridou und lacht. Bekannt ist die deutsch-griechische Familie auch durch ihre Taverne in Reisholz. Schweren Herzens hat die Familie aber Ende vergangenen Jahres den Entschluss gefasst, das Lokal zu schließen. Der Grund: Mit der Gastronomie blieb einfach zu wenig Zeit für die Familie übrig.

Aber nicht nur aus Oberbilk und Reisholz kommt Unterstützung. Auch in Griechenland sind die Medien auf Lazaros aufmerksam geworden: Nach dem Auftritt bei The Voice fand sich der 15-Jährige in griechischen Zeitungen wieder. Auf Instagram folgen ihm nun mehr als 2000 Nutzer, sein Video auf Youtube ist  innerhalb weniger Tage mehr als 670 000 Mal aufgerufen worden. Positive Kommentare in den sozialen Netzwerken überwiegen, über die negativen sieht der Düsseldorfer professionell hinweg. „Damit muss man rechnen, wenn man plötzlich in der Öffentlichkeit steht.“

Lazaros will sein Fachabitur machen - egal, was kommt

Viel wichtiger ist dem Schüler aber die Unterstützung aus seinem Familien- und Freundeskreis. „Meine Freunde waren sehr stolz auf mich. Sie haben immer daran geglaubt, dass ich es schaffen kann“, sagt er. Mit ihnen und der Familie hat Lazaros auch die erste TV-Ausstrahlung in einem Lokal verfolgt. Dem nächsten Auftritt bei den „Battles“, bei denen immer mehrere Kandidaten aus einem Team gegeneinander antreten und nur der beste in die nächste Runde kommt, fiebern Lazaros und seine Freunde schon entgegen. Bei aller Euphorie bleibt der 15-Jährige in Sachen Schule aber konsequent: Er will im Sommer seinen Realschulabschluss an der Joseph-Beuys-Gesamtschule machen und dann auf der Berufsschule sein Fachabi anschließen. „Egal, was kommt“, sagt er überzeugt.

Was da noch kommt, das darf er nicht verraten. Nur so viel: Das nächste Mal wird Lazaros bei den Battles zu sehen sein. Die starten am Sonntag, 31. März.

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