Kultur Der Kunstpalast zeigt Kunst von Grundschülern

Düsseldorf · Bis zum 26. Juni sind Arbeiten von Erst- bis Viertklässlern zu sehen, die zeigen, wie sie Düsseldorf sehen und was ihnen in ihrer Heimatstadt besonders wichtig ist.

 Diese Arbeit stammt von der 4c der Franz-Vaahsen-Schule.

Diese Arbeit stammt von der 4c der Franz-Vaahsen-Schule.

Foto: Kunstpalast/Anne Orthen/ANNE ORTHEN

Wo noch vor Kurzem ein Rembrandt hing, sind jetzt Kunstwerke von der 2b, der 4a oder der Gruppe aus dem Offenen Ganztag zu sehen. Der Kunstpalast hat am Sonntag die Ausstellung „Die Kleine“ eröffnet und zeigt bis zum 26. Juni Kunst von Düsseldorfer Grundschulen. Der Eintritt ist frei.

Bis Ende Januar hatten sich mehr als 80 Klassen für die Ausstellung angemeldet, trotz der Pandemie sind nun immer noch stolze 27 Gemeinschaftsarbeiten im Museum ausgestellt. Passend zum Lehrplan haben sich die ersten und zweiten Klassen mit dem Thema „Mein Lieblingsort“ beschäftigt, die Dritt- und Viertklässler mit „Meine Stadt“. Alle Klassen und Gruppen, die teilnehmen, erhalten einen Büchergutschein im Wert von 150 Euro. Zudem bestimmen die Besucher der Ausstellung mit ihrem Stimmzettel den Gewinner des Publikumspreises. Dafür gibt es einen Gutschein über 2000 Euro, um digitale Geräte zu kaufen.

Wer befürchtet, in der Ausstellung ausschließlich A4- und A3-Bilder auf Zeichenblock-Papier zu sehen, wird überrascht. Neben kleinen und ziemlich großen Bildern auf Papier gibt es Videos, Installationen aus ehemaligen Verpackungen, aus Fimo, auf Kissen und besondere Globen. Die Erdmännchenklasse der Montessori-Grundschule an der Lindenstraße hat dreidimensionale Düsseldorf-Planeten geschaffen, die in der Ausstellung so hängen und beleuchtet werden, das sie besondere Schatten werfen. Die vierten Klassen der Matthias-Claudius-Grundschule zeigen auf einem riesigen Bild das Korallenbecken im Aquazoo. Die 2c der Internationalen Japanischen Schule hat aus ehemaligen Verpackungen Modelle von Düsseldorfer Gebäuden und damit eine kleine Stadt geschaffen.

 Kunstpalast-Chef Felix Krämer bezieht sich mit der Ausstellung auf Alfred Lichtwark. Der erste Direktor der Hamburger Kunsthalle eröffnet 1896 in seinem Haus eine Ausstellung mit dem Thema „Wie Kinder denken und malen“. Lichtwarks Grundsatz war, dass Kunst für alle da sei und allen von Nutzen sein könne.

Der Kunstpalast verfolgt diesen Ansatz neben der jetzigen Ausstellung auch an einigen anderen Stellen: Dank des Freundeskreises ist der Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei. Auf der Internetseite kunstpalast.de gibt es einen eigenen Teil für Kinder. In verschiedenen sehr schön gestalteten Spielen lernen die Kinder mit Nilpferd Nele die Werke und Sammlungen des Hauses kennen. Und der Kunstpalast bietet Schulen an, sie mit einer geheimnisvollen Kiste und einem Original-Gemälde darin zu besuchen.

„Die Kleine“ findet ab sofort jährlich statt. 2021 wird die Präsentation, wie ursprünglich bereits für dieses Jahr geplant, parallel zur Künstlerschau „Die Grosse“ im Kunstpalast zu sehen sein.

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