Der Drive-In fürs Käffchen

Die Kaffeehaus-Kette Starbucks eröffnet an der Erkrather Straße ihren ersten Auto-Schalter in Deutschland.

Düsseldorf. An den Drive-In-Schaltern der großen Fast-Food-Ketten dürften die meisten schon einmal ihr Essen bestellt haben, wenn es mal schnell gehen muss. Es ist bequem, dauert nicht lange und nicht einmal etwas Anständiges muss man sich anziehen — schließlich wird der Blick auf beulige Jogginghose und löchriges T-Shirt im Auto sitzend weitgehend verhindert.

Und auch beim Kaffeeholen wollen Konsumenten auf diesen Luxus nicht mehr verzichten. Das glaubt zumindest die amerikanische Kaffeehaus-Kette Starbucks. Sie entwickelt den „Coffee to go“ im Pappbecher, der bereits zu einer festen Institution im Alltag geworden ist, weiter. Die Kette eröffnete am Donnerstag den ersten „Drive-Thru“-Schalter Deutschlands an der Erkrather Straße in Lierenfeld. Damit erhöht sie die Zahl der Düsseldorfer Filialen auf elf.

Wie immer, wenn etwas neu ist, gibt es viele Neugierige, die es ausprobieren wollen: „Heute wollten alle die Ersten sein“, bestätigt Filialleiterin Yvonne Adami. Schon vor der Eröffnung um sechs Uhr sollen die ersten Neugierigen gewartet haben. Zielgruppe des Schalters sind vor allem Pendler: „Bis halb acht war hier am meisten los.“

Doch auch in der Mittagszeit steuern einige Kunden mit dem Bedarf nach Koffein den Schalter an. So auch Leonard Bialucha, der extra aus Neuss gekommen ist: „Ich habe davon im Internet gelesen und wollte es mal ausprobieren. Wenn man einen Tag nichts zu tun hat, kann man das mal machen.“ Zum Stammkunden wird er daher wohl nicht.

Der „Drive-Thru“-Schalter ist erst der zweite, den Starbucks in Kontinentaleuropa eröffnet hat. In den USA sind sie bereits stärker verbreitet. Gerd Duffertshofer hat da auch schon die ersten Erfahrungen gemacht und ist gekommen, um die Düsseldorfer Variante zu testen: „Es ist praktisch und ich wollte es mal ausprobieren. Außerdem ist die Lage auf dem Zubringer zur Autobahn natürlich toll“, sagt der Unternehmensberater.

Die Standzeiten der Autofahrer sollen eigentlich 30 Sekunden nicht überschreiten. Noch müssen sich die Mitarbeiter aber an den neuen Verkaufsschalter gewöhnen. Während der Hauptzeiten sind vier Mitarbeiter allein für den Auto-Schalter zuständig, damit keine Verzögerung entsteht.

Neben der schnellen Auto-Vari—ante gibt es natürlich auch ein richtiges Café, wie man es von der Kette kennt. Und das hat laut Anna Löwe auf der Straße auch gefehlt: „Hier gibt es sonst nirgendwo guten Kaffee zu kaufen.“ Sie arbeitet in einem Büro schräg gegenüber und kann sich gut vorstellen, hier öfter ihre Mittagspause zu verbringen. Für ihre Kollegin Sabine Pieper zählt noch ein anderer Aspekt: „Im Sommer kann man hier auch draußen sitzen. Das stelle ich mir schön vor.“

Mit dem neuen Konzept will Starbucks jetzt in Deutschland weiter expandieren — nachdem der Konzern erst vor wenigen Jahren aufgrund einbrechender Umsatzzahlen einen harten Sparkurs eingeleitet hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort