Der Cirque du Soleil baut in Grafental seine Zelte auf

Das „Grand Chapiteau“ steht seit Mittwoch an der Hohenzollernallee in Flingern.

Düsseldorf. Philippe Gendreau ist hochkonzentriert. Als Verantwortlicher für den Aufbau des „Grand Chapiteau“ gibt er noch die letzten Anweisungen, dann richten die rund 60 Frauen und Männer die mehr als 100 Stahlrohre vom Boden auf. Diese sollen die Seitenwände des weißen Cirque-du-Soleil-Zeltes an der Hohenzollernallee in Grafental in den nächsten Wochen halten.

„Das ist der schwierigste Teil des Aufbaus“, sagt Adrian Gonzalez, Marketing-Manager der Europa-Tour des Cirque du Soleil. Da so viele Menschen gleichzeitig an der Aktion beteiligt sein müssen und die Arbeit nicht von Maschinen erledigt werden kann, ist hier höchste Aufmerksamkeit nötig.

Nach und nach stellen drei bis vier Personen pro Stahlrohr die Außenwände des Zeltes auf, bis es nach einigen Minuten steht.

Die eine Hälfte der Mitarbeiter gehört dabei zum festen Stamm der Tour, die andere Hälfte setzt sich aus Düsseldorfern zusammen. „Wir haben für unseren gesamten Aufenthalt in Düsseldorf lokale Mitarbeiter engagiert“, sagt Gonzalez.

Einerseits werden beispielsweise an der Kasse Mitarbeiter gebraucht, die deutsch sprechen, außerdem geht es auch um kulturelle Fragen. „Wir kommen aus Kanada — da wissen wir zum Beispiel nicht, ob die Düsseldorfer ihr Popcorn lieber gesalzen oder gesüßt mögen.“

Insgesamt gehören 165 Mitarbeiter, davon 62 Künstler, zum festen Stamm der Tour — aus Düsseldorf kommen zusätzliche 200 Techniker und Sicherheitskräfte, die hier für einen Monat beschäftigt sein werden.

Erst am Montag war das 17 Meter hohe Zelt mit den vier 25 Meter hohen Masten in Zürich abgebaut und direkt am Dienstag nach Düsseldorf gebracht worden. Hier laufen schon seit zwei Monaten die Vorbereitungen — unter anderem wurde der Untergrund des Zeltes auf dem Platz geteert.

Bis zur Deutschland-Premiere von „Corteo“ am 18. Oktober wird hier ein „Dorf auf Rädern“ entstehen, wie Gonzalez es beschreibt. Einige Mitarbeiter reisen mit ihrer Familie, deswegen gibt es neben dem weißen „Grand Chapiteau“ Verkaufs- und Erfrischungsstände, eine Vorverkaufsstelle, das VIP- und das Künstlerzelt, auch Büros, Küchen und eine Schule. Zum Transport der gesamten 1000 Tonnen Ausrüstung werden 80 Lastanhänger benötigt.

Das Zelt bietet Sitzplätze für 2700 Zuschauer, rund 800 Parkplätze stehen für die Gäste zur Verfügung. „Ich hoffe, dass sie nicht ausreichen“, sagt Adrian Gonzalez. „Dann haben wir ein sehr gutes Problem.“

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