Den meisten Zootieren macht Regen nichts aus

Die Zoofachleute sind sich einig: Ein Besuch bei Regen kann besonders schön sein. Denn die Tiere reagieren neugieriger auf die wenigen Besucher.

Den meisten Zootieren macht Regen nichts aus
Foto: Stefan Fries, P.Appelhans/Aquazoo Zoo Krefeld

Ein Zoobesuch ist ein typisches Ferienprogramm. Doch bei Regen? Darauf kommt man nicht gleich. Dabei ist das gar nicht so eine schlechte Idee: „Den Tieren macht Regen nichts“, sagt zum Beispiel Andreas Haeser-Kalthoff, Geschäftsführer des Zoovereins in Wuppertal. Er findet: „Es ist fast ein Geheimtipp, bei weniger gutem Wetter in den Zoo zu gehen.“

Den meisten Zootieren macht Regen nichts aus
Foto: Stefan Fries, P.Appelhans/Aquazoo Zoo Krefeld

Wenn weniger Besucher vor den Gehegen stehen, würden die Tiere auch stärker auf den einzelnen reagieren: „Jeder ist dann begehrtes Schau-Objekt für das Tier.“ Vorzüge eines Besuchs bei Regen sieht auch Petra Schwinn, Sprecherin des Krefelder Zoos: „Ich finde es bei Regen ganz schön“, sagt sie. „Es ist etwas ruhiger, die Tiere sind entspannter.“

Den meisten Zootieren macht Regen nichts aus
Foto: Stefan Fries, P.Appelhans/Aquazoo Zoo Krefeld

Haeser-Kalthoff erklärt, dass der Wuppertaler Zoo wegen seiner Lage am Hang überwiegend mit asphaltierten Wegen ausgestattet sei, einige flache Strecken seien mit einer wassergebundenen Decke mit kleinen Steinchen versehen. „Matschige Wege kenne ich nicht“, sagt er. Daher könnten die Besucher auch bei feuchtem Wetter bequem alle Tiergehege erreichen. In Krefeld dagegen sollten Besucher entsprechendes Schuhwerk anhaben: „Die Wege sind nicht asphaltiert“, sagt Petra Schwinn.

Auch womöglich große farbige Schirme würden die Tiere nicht erschreckten. „Das kennen die“, sagt Haeser-Kalthoffer in Anspielung auf den Ruf des Bergischen Lands als regenreiche Region. Der Schirm könne im Gegenteil verstärkte Neugier bei den Tieren wecken. Bei manchen Tieren lasse sich auch besonderes Verhalten im Regen beobachten: „Einige Vögel plustern sich auf“, nennt er ein Beispiel.

Wem es zwischendurch zu nass wird, der kann in Krefeld und Wuppertal immer wieder in die Tierhäuser gehen und dort im Trockenen die tierischen Bewohner beobachten. In Krefeld zum Beispiel flattern farbenprächtige Schmetterlinge im Schmetterlingshaus. Schlangen und Krokodile sind im Regenwaldhaus zu erleben, es gibt ein Haus für Affen und eines für Vögel. Das Forscherhaus lädt zu Mitmach-Aktionen ein, zum Beispiel Mikroskopieren.

In Wuppertal sind Fische, Amphibien und Insekten im Aquarium zu entdecken. Auch die Pinguine tummeln sich in einem eigenen Haus, in dem Besucher sie beim Watscheln oder bei der Fütterung beobachten können. Im Affen- und Katzenhaus könnten die Besucher tierische Bewohner antreffen. Auf die Löwen in ihrem weitläufigen Gehege haben Besucher einen Ausblick aus einem Felsengewölbe heraus, das sie ebenfalls vor Regen schützt. Die Elefanten bleiben nach Einschätzung von Haeser-Kalthoff auch bei Regen meistens auf dem Außengelände. Auf die großen Tiere habe man aber vom Zoo-Restaurant Okavango aus die beste Aussicht.

Im Okavango ist es für Besucher des Wuppertaler Zoos auch möglich, sich gut aufwärmen, wenn ihnen an einem Regentag die Temperaturen zu schaffen machen. Ebenso können sie sich mit Speisen und Getränken stärken. Ein Teil des zugehörigen Spielplatzes liegt unter einem Dach — hier können sich junge Zoobesucher also auch bei Regen austoben.

In Krefeld bietet auf jeden Fall die Gastronomie im Grotenburgschlösschen mitten im Zoo ein Plätzchen im Trockenen und zur Stärkung. Möglicherweise, darauf weist Petra Schwinn hin, seien bei Regen nicht alle Kiosk-Standorte im Krefelder Zoo geöffnet.

Komplett im Trockenen lässt sich ein Besuch im Aquazoo/Löbbecke-Museum in Düsseldorf absolvieren, denn der ist ohnehin ein Indoor-Angebot. Hier erleben große und kleine Besucher einerseits lebende Tiere und andererseits Exponate eines Naturkundemuseums, die einen Einblick in die Artenvielfalt und die Naturgeschichte ermöglichen.

Der Rundgang durch die 25 Themenräume folgt der Evolutionsgeschichte der Lebewesen — wie sie neue Lebensräume eroberten und sich den Gegebenheiten anpassten. Es beginnt bei der Entstehung im Wasser, geht weiter zur Ausbreitung im Meer, es folgen die Süßgewässer, bis es schließlich an Land geht. Zu sehen sind zahlreiche Meerestiere von Korallen bis zu Haien, aber auch Landtiere wie Pinguine, Schlangen, Krokodile, Nacktmulle oder Schildkröten.

Einen wichtigen Tipp liefert Philipp Schroeder von der Öffentlichkeitsarbeit des Aquazoos: „Es lohnt sich, Eintrittskarten im Vorverkauf zu besorgen.“ Gerade bei Regen könne es zu Warteschlangen kommen, da im Gebäude nur eine bestimmte Zahl an Besuchern erlaubt ist. Wer schon über Karten verfügt, kann direkt durch den Eingang für den Schnellzugang gehen.

Der Aquazoo besitzt keine eigene Gastronomie, in der Ausstellung sind Speisen und Getränke nicht erlaubt. Wer aber nach dem lehrreichen Rundgang Hunger und Durst verspürt, findet in direkter Nähe ein Café-Restaurant.

wz.de/regenzeit

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