Den Ärmsten eine Zukunft bieten

Der Verein Futuro Si unterstützt mit Veranstaltungen und dem Verkauf von Wein Straßenkinder in Südamerika.

Den Ärmsten eine Zukunft bieten
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Als Fridhelm Griepentrog vor über 25 Jahren seine erste Reise nach Südamerika antrat, ahnte er noch nicht, dass dieser Reise noch viele weitere folgen würden und sie sein Leben dauerhaft verändern werden. Seine erste von über 30 Südamerikareisen führte ihn nach Rio de Janeiro, „eine der schönsten Städte der Welt“, sagt Griepentrog. Doch die Eindrücke, die seine Sichtweise auf die Welt maßgeblich prägten, sammelte er nicht in Rios belebter Innenstadt, sondern in den Vororten, die von Armut und Gewalt geprägt sind. Viele der Kinder, denen er hier begegnete, haben kein Dach über dem Kopf, sind verwaist und betteln nach Essen. 40 Millionen solcher Straßenkinder soll es allein in Südamerika geben.

„Ich war von dem, was ich dort sah, sehr berührt und betroffen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren mir die Ausmaße der Armut auf diesem wunderschönen Kontinent nicht bewusst“, sagt Griepentrog. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland beschloss er, dass er etwas tun will, um die Situation vor Ort zu verbessern.

Mit Hilfe von Freunden und Freiwilligen entstand so der Verein „Futuro Si!“, also Zukunft ja! Die Idee: Ein Ladengeschäft mit südamerikanischen Weinen, Spirituosen und anderen Produkten, wie Olivenöle, Mandeln, Schokoladen, CDs, Bücher und Kunst. Die Erlöse gehen zu einem Großteil direkt in verschiedene Projekte vor Ort in Südamerika.

Im Fokus der Projekte liegt die Verbesserung der Lebensbedingungen von Straßenkindern. Unter den geförderten Projekten finden sich allein in einem Zwei-Millionen-Vorort von Rio de Janeiro - eine Lehrwerkstatt, eine Kindertagesstätte und ein Mädchenhaus. Aber auch eine Gesundheitsstation in Ecuador, ein Straßenkinderheim in Guatemala, ein Kindergarten in Uruguay sowie ein Kinderheim mit Mittagstisch und psychosozialer Betreuung in Argentinien werden durch den Verein unterstützt. Pro Jahr fließen im Schnitt rund 200 000 Euro direkt in diese Projekte.

Für Fridhelm Griepentrog und seine Mitarbeiter ist es besonders wichtig, über die Fortschritte aller Projekte im Bilde zu sein. Regelmäßig bekommen sie deshalb Feedback, Bild- und Videomaterial von den Projektleitern vor Ort. Dank moderner Technik bleibt der Verein, der auch auf Spenden angewiesen ist, immer auf dem neusten Stand und kann so auch seinen Spendern die projektbezogene Verwendung der Gelder garantieren.

Dass Futuro Si nächstes Jahr bereits sein 25-jähriges Bestehen feiert, erfüllt Griepentrog und seine Helfer mit Stolz. Sogar das Bundesverdienstkreuz wurde ihm für sein Engagement verliehen. Im vergangenen Jahr folgte der Martinstaler der Stadt Düsseldorf für ehrenamtliches Engagement. Diese Anerkennung kommt natürlich auch seinem Team zuteil. Neben zwei hauptamtlichen Mitarbeitern und zwei Aushilfen wird der Verein nämlich durch ehrenamtliche Helfer am Laufen gehalten.

Neben dem Verkauf von Wein und anderen Produkten veranstaltet Futuro Si regelmäßig Lesungen, Weinverköstigungen und einmal im Jahr den „Tango Si“, einen Benefizabend mit Musik und Tanz in der Tonhalle. Die nächste Tangonacht im März 2019 zum 25-Jährigen Jubiläum dürfte also ein besonders feierlicher Abend werden.

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