Demokratische Schule in Düsseldorf will nächstes Jahr loslegen

Nach drei Jahren Arbeit ist jetzt der Antrag auf Genehmigung gestellt worden. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Demokratische Schule in Düsseldorf will nächstes Jahr loslegen
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Seit Jahren arbeitet der Verein Demokratische Schule Düsseldorf an einer neuen Schule. Im August sollte es losgehen, doch es gibt noch zu viel zu tun, Genehmigungen und Gelder fehlen. Die ersten Schüler sollen nun nächstes Jahr ins künftige Schulgebäude Haus Kolvenbach kommen. Nun feierten Mitarbeiter, Eltern und Kinder auf dem Gelände im Volkspark, informierten über die Einrichtung und wie es in den nächsten Monaten weitergeht.

Die Schüler bestimmen Abläufe, Regeln und Unterricht weitgehend selbst, stellen in einer regelmäßigen Schulversammlung Anträge, über die diskutiert und abgestimmt wird. Die Themen reichen von Matheprojekten über das Tragen von Hausschuhen bis zur Budgetplanung. Ziel ist, ein demokratisches Verständnis und das Übernehmen von Verantwortung zu fördern.

Vorgesehen sind zum Schulstart rund 50 Plätze, von Klasse 1 bis 7. Später ist ein Ausbau bis Klassenstufe 10 geplant. Die Schule soll nach und nach wachsen. Durch das spezielle Konzept ist sie jedoch nur für überzeugte Eltern und Schüler eine Alternative.

Ursprünglich sollte es im kommenden Schuljahr losgehen, Eltern haben ihre Kinder bereits angemeldet. Die Mitarbeiter der Schule, hoffen nun, dass es zum zweiten Halbjahr, spätestens nächstes Schuljahr losgehen kann.

Der Starttermin verzögert sich nicht zum ersten Mal. Grund ist unter anderem ein umfangreiches Genehmigungsverfahren, die Schule ist die erste ihrer Art in Nordrhein-Westfalen. Der Bezirk prüft derzeit den Antrag, fordert immer wieder Unterlagen nach.

Dabei geht es nicht nur um das inhaltliche Konzept, das Lehrerteam, sondern auch um Räume und Finanzen. Die Schule hat bereits lange nach einem geeigneten Gebäude gesucht.

Geplant ist der Schulbetrieb im Haus Kolvenbach im Volksgarten, doch das Gebäude ist noch nicht im Besitz der Schule. Das Haus muss danach zudem entsprechend umgestaltet werden.

Der Verein überlegt derzeit, inwieweit die Schüler selbst die Einrichtung mitbestimmen — bei einem Projekt mit Studenten der Innenarchitektur. Zudem sucht der Verein noch nach weiteren Geldgebern. Möglich sind neben Spenden beispielsweise auch Darlehen - nicht nur für das Gebäude und für Möbel, sondern auch, um die geforderte Finanzierung vorzuweisen. 13 Prozent der laufenden Fixkosten muss die Schule dauerhaft selbst stemmen. Erst wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, kann der Betrieb starten.

Die Schule hat aktuell über 50 Anmeldungen für das kommende Schuljahr, von Klasse 1 bis 7. Die Schüler sind derzeit alle in anderen Einrichtungen angemeldet, könnten zum zweiten Halbjahr oder zum Schuljahr 2019/2020 allerdings wechseln. Wie viele dies tun werden, kann die Schule derzeit nicht absehen. Mit Interessenten hält der Verein engen Kontakt, um genau abzuklären, ob das Konzept tatsächlich mit den Vorstellungen der Eltern und der Schüler zusammenpasst. In nächster Zeit sind noch mehr Elterngespräche, Feste und Infoveranstaltungen geplant.

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