Deko-Messe setzt sich durch

Die Messe für Ausgefallenes sticht die Konkurrenz in Dortmund aus und vergrößert sich bald.

Düsseldorf. Wer vorne dabei sein will, sollte erst einmal ein paar Schritte rückwärts gegangen sein: Auf der Fachmesse vivanti präsentieren seit Samstag 377 Aussteller ihre neuesten Lifestyle-Kollektionen — viele wollen mit dem Nostalgie-Look punkten. Aber auch fantasievolle Produkte, die den Mut zum Anderssein zeigen, und fröhliche Accessoires in kräftigen Farben sollen im Frühjahr und Sommer den Ton angeben.

Zum zweiten Mal präsentiert sich die vivanti nun in drei Hallen auf dem Messegelände und hat der traditionsreichen Innowa-Messe, die 18 Jahre lang in Dortmund die Trends aus den Bereichen Wohnideen, Tischkultur und Lebensart präsentierte, bereits den Rang abgelaufen: Die Dortmunder Messe, die zeitgleich geplant war, fiel aus. „Messe und Publikum in Dortmund wurden immer schlechter. Ich bin froh, dass ich jetzt in Düsseldorf bin“, sagt Anna Grafe von der Firma Falkenthal aus Baden-Baden.

Mehr als 2000 Artikel präsentieren sie und ihre vier Mitarbeiter. Mit der Resonanz ist sie sehr zufrieden: Ein Lasso-Weinhalter, der im Verkauf 25 Euro kosten wird, ist der neueste Gag, aber auch die 15 Zentimeter hohe englische Queen, die dank Solar-Pad ohne Unterlass winkt (15 Euro) ist ein Renner.

Schmuck, Uhren, Lampen, Poster, Porzellan, Taschen: Die Palette auf der vivanti ist kompakt, aber vielseitig. Jörg Großmann, Geschäftsführer von Actetre, einem Großhandel für Kunstdrucke, Grafiken und Grußkarten in Augsburg, freut sich über den guten Absatz seiner Nostalgie-Postkarten mit Glitter und unregelmäßig gestanzten Rändern.

Bei Constanze Jakob von donkey products aus Hamburg gibt es dagegen ausgefallene Geschenke. Grillanzünder in Form von gerollten Dollar-Noten, eine Haifisch-Flosse als Tee-Ei und ein Kuchen-Tablett mit einem Anstands-Kuchenstück aus Porzellan gehören zu ihrem Sortiment.

Kurt Schmidt, Geschäftsführer von Eigenart aus Neukirchen-Vluyn ist froh, dass es jetzt die vivanti gibt: „Mein Umsatz in Dortmund war um 70 Prozent eingebrochen.“ Nur Bernadette Korchel von one home, die handgemachte Teppiche in völlig neuen Formen anbietet, ist noch sehr zurückhaltend mit ihrem Urteil: „Es schauen zwar viele, aber ich glaube, es ist doch eher eine Messe für kleine und handlichere Produkte.“

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