DEG Pokerabend mit Fans und Spielern im inoffiziellen DEG-Museum

Düsseldorf · Spieler und Fans trafen sich zum launigen Spieleabend. Am Ende siegte ein WZ-Leser.

 Eishockeystürmer Jerome Flaake (unten links) pokert mit den Fans in Axel Pfannenmüllers DEG-Keller.

Eishockeystürmer Jerome Flaake (unten links) pokert mit den Fans in Axel Pfannenmüllers DEG-Keller.

Foto: Birgit Häfner/Birgit Haefner

Ryan McKiernan brauchte ein paar Momente, um all die Eindrücke zu verarbeiten. Nun stammt der 29-Jährige aus dem Großraum New York City und damit aus der vielleicht aufregendsten Stadt der Welt. Als professioneller Eishockeyspieler kam er auch ganz gut herum: USA, Kanada, Schweden, Österreich, nun Deutschland. McKiernan hat viel gesehen, aber so etwas wie an diesem Wochenende, das war ihm neu. „Wow“ war das erste Wort, das er nach einigen Sekunden mit offenem Mund herausbekam, „das ist ja der Wahnsinn“.

Gemeint war der legendäre Keller im Haus von Axel Pfannenmüller, seines Zeichens zweiter Stadionsprecher bei der Düsseldorfer EG und der wohl verrückteste Sammler von DEG-Devotionalien. Originale Trikots, Schläger und Pucks, Wimpel von den 60er-Jahren bis heute, Fan-Schals und -Fahnen, historische Mannschaftsposter, alte Autogramm- und Sammelkarten oder Spielfiguren – Pfannenmüller hat all das fein gerahmt und in seine zwei Kellerräume gepackt. Und überall hängen Fernseher, wo diverse Spiele laufen: NHL, DEL, Champions League. Bei den Pfannenmüllers dreht sich alles um Eishockey und die DEG. „Da wir kein offizielles Museum haben, bist du quasi unser Museum“, sagte DEG-Sprecher Frieder Feldmann zur Begrüßung dieses besonderen Abends. Pfannenmüller konterte, er habe vorher noch ein paar Sachen wegpacken müsse, damit niemand aus dem Verein merkt, dass er sie habe. Die Lacher waren ihm sicher.

Den Abend hatten die DEG und Pfannenmüller aber nicht etwa organisiert, um McKiernan und den anderen im Sommer neu dazugekommenen Spielern den Keller zu zeigen, vielmehr stand die „DEG Poker Challenge“ an. Zum fünften Mal lud der Eishockey-Verein zum großen Pokerturnier. Eine Veranstaltung aus der Reihe „Momente, die man nicht kaufen kann“.

Die stehen bei der DEG regelmäßig an, mal darf ein Fan beim Derby gegen Köln mit dem Team in den vollbesetzten Rather Dome einlaufen, mal darf einer mit aufs Mannschaftsbild, dieses Mal durften einige treue Anhänger mit den Spielern pokern, andere durften zuschauen. Verlost wurden die Plätze unter Dauerkarteninhabern, Facebook-Followern und „Club 1935“-Mitgliedern“. 16 Spieler waren insgesamt dabei, mit an den Tischen saßen die aktuellen Spieler Lukas Laub, Ryan McKiernan und Jerome Flaake sowie DEG-Legende Walter Köberle.

Die beste Figur machte Jerome Flaake, der Sechster wurde. Aber auch Köberle, der kürzlich 70 wurde und damit kokettierte, sonst andere Kartenspiele zu bevorzugen, bluffte seinen Gegenspielern das ein oder andere Mal die Chips aus den Taschen. Für die vorderen Plätze reichte es aber nicht.

Kurz bevor die beiden Tische zusammengelegt wurden, schied Köberle gegen eine DEG-Anhängerin aus, was das Publikum sogleich mit dem scherzhaften Ruf nach „lebenslangem Stadionverbot“ quittierte.

Zu den Zuschauern des Abends sollte eigentlich auch WZ-Leser Marcel De Gavarelli gehören. Unsere Redaktion hatte zwei Plätze im Publikum verlost, De Gavarelli gewann einen – und rutschte nach der Absage eines anderen Spielers im letzten Moment ins Teilnehmerfeld. Am Ende gewann er gar das komplette Turnier. „Das Glück ist mit die Dummen“, sagte der 39-Jährige lachend, der aber nicht nur Glück hatte, sondern schlichtweg der beste Spieler war. Zur Belohnung gab es ein Trikot von Lukas Laub, das der Stürmer ihm gleich noch signierte. Die anderen Spieler gewannen spezielle Pucks, Sammelkarten oder originale Handschuhe. Eben Momente oder Dinge, die man nicht kaufen kann.

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