Das Kinoprogramm Das sind die Neustarts in den Düsseldorfer Kinos

düsseldorf · Hier kommen die Filme, die ab Donnerstag in den Programmkinos laufen.

Climate Warriors: Kyla Peck leidet seit ihrer Kindheit unter Asthma.Der Grund: Die Luftverschmutzung. Kyla lässt sich jedoch von ihrem Leiden nicht unterkriegen und setzt sich für saubere Luft ein.

Climate Warriors: Kyla Peck leidet seit ihrer Kindheit unter Asthma.Der Grund: Die Luftverschmutzung. Kyla lässt sich jedoch von ihrem Leiden nicht unterkriegen und setzt sich für saubere Luft ein.

Foto: Fechner Media

Die Tarnung der Öko-Terroristin ist perfekt. Wer würde einer Frau im Klimakterium den Kampf gegen Klimakiller zutrauen? So ist Halla mit ihren militanten Aktionen gegen die Strommasten der Energiekonzerne in ihrer isländischen Heimat weit weniger verdächtig als „fremdländische“ Touristen.

Benedikt Erlingson („Von Pferden und Menschen“) verblüfft zunächst mit der Entschlossenheit dieser unscheinbaren Guerillera und ihren routinierten Coups. Doch dann holt der Film einen zweiten Handlungsstrang aus der Drehbuchkiste, der irgendwie alles auf den Kopf stellt: einen vergessenen Antrag auf Adoption eines Waisenkindes aus der Ukraine. Plötzlich entdeckt Halla eine mütterliche Verantwortung, die mit ihrem illegalen Engagement schwer vereinbar ist. War ihr Kampf nur Mutterschaftsersatz? Irgendwie bringt der Film die beiden Dinge wieder zusammen, wenn auch skurril und etwas holperig.

Atelier, Vorpremiere am Mo. um 19 Uhr (isländ. OmU)

„La-La-Land“ trifft auf „Shaun of the Dead“ – so charakterisiert sich dieses englisch-amerikanische Horror-Musical treffend selbst. Anna und ihre Freunde stehen kurz vor dem Abschluss ihrer Highschool-Zeit und haben schon Pläne für die Zukunft geschmiedet, da steht unversehens zu Weihnachten der Weltuntergang vor der Tür. In ihrer schottischen Kleinstadtheimat sind sie zunächst so mit sich selbst beschäftigt, dass sie die Nachrichten von einer globalen Epidemie kaum mitkriegen. Aber dann tauchen die Infizierten überall auf - wankende Zombies, die nur eins wollen: Menschenfleisch. Mit einigen Tanz- und Musikeinlagen sowie jeder Menge skurril-geschmackloser Ideen präsentiert der Filmspaß von John McPhail die einen schwarzhumorigen Genremix ohne Anspruch auf Tiefgang.

Bambi, tgl. (außer Sa./So.) 21.30 (engl. OmU)

An Gaspard Noé scheiden sich spätestens seit dem monströsen Meisterwerk „Irreversible“ die Geister. Für die einen ist er ein provokanter Skandalfilmer, für die anderen ein begnadeter Erzähler, der die cineastischen Dimensionen ausreizt und erweitert – kurzum: Freunde des gediegenen Arthouse-Kinos werden hier schlecht bedient. Sein neuer Streifen ist so etwas wie „Step Up“ auf Extasy, ein Trip, der auch für den Zuschauer zur optischen Dröhnung wird.

Ein Tanzensemble will den letzten Abend vor dem Beginn einer Tournee noch einmal richtig feiern. Bowle und Elektropop stehen auf dem Programm. Doch dann bemerkt Selva, dass ihr jemand einen Drogencocktail untergemischt hat. Es beginnt ein Horrortrip, der bald alle Anwesenden erfasst...

Metropol, tgl. 21.30 h

Recycling-Pamphlet. In der Sache hat er ja durchaus Recht, aber ansonsten ist Carl-A. Fechner Doku nichts anderes als ein Update seines zwei Jahre alten Films „Power to Change: Die Energie-Rebellion“. Nach dem US-Aussstieg aus dem Klimaabkommen ist Donald Trump mit seinen lügenhaften Versprechungen Zielfigur eines Faktenchecks, zu dem sogar Trumps Parteifreund Arnold Schwarzenegger herangezogen wird. Doch ansonsten kann der Film nur fotogene Inszenierungen von Ökoaktivisten mit bedeutungsschwangeren Ego-Statements zusetzen: in der Sache nichts Neues.

Metropol, Premiere mit Regisseur Fechner am Do. um 19 h, Fr. – Di. 17 h (engl. OmU)

In seiner über 60jährigen Filmkarriere hat sich der spanische Regisseur Carlos Saura immer wieder der Musik und dem Tanz seiner Heimat gewidmet. Sein größter Erfolg auch hierzulande war die Flamenco-Version von „Carmen“ (1983). Nach „Tango“, „Fados“ und „Flamenco“ stellt der Altmeister nun den Jota vor, der in verschiedenen Regionen Spaniens in unterschiedlicher Ausprägung getanzt wird.

Bambi, tgl. 17 h (span. OmU)

Dieser expressionistische Spielfilm setzt sich mit verschiedenen Wahrnehmungsformen von Farbe,

darunter auch Goethes „Farbenlehre“ und Newtons klassische physikalische Auffassung im Kontext von Musik (z.B. Bachs „Die Kunst der Fuge“) ausein-ander. Die beiden Protagonisten John und Isidorus konfrontieren sich mit ihren sehr unterschiedlichen spirituellen Konzepten. Gelehriger Gang durch die Kunst- und Geistesgeschichte mit etwas abgehobener „Einfärbung“.

Bambi, Special Screening am So. um 21.30 h mit Regisseur und Produzent Peter Jonas

Vielleicht liegt der Zauber der Kinderbücher von Astrid Lindgren in ihrer glücklichen Jugend auf Småland und der Geborgenheit, die ihr ihre Eltern gaben. Die Filmbiographie nutzt diesen Erklärungsansatz für die Schilderung ihrer Jugendjahre, die freilich keineswegs einfach waren – weder für sie noch für ihre Eltern. Mit 16 Jahren kam die junge Schriftstellerin zu einer Lokalzeitung, sie verliebte sich in einen Redakteur, der nicht nur viel älter als sie war, sondern auch verheiratet. Als Astrid schwanger wird, fasst sie den Entschluss eine Stelle in Stockholm als Sekretärin anzunehmen und ihr Kind in Kopenhagen zu bekommen, wo sie den Namen des Vaters nicht angeben muss. Sie entscheidet sich schließlich, das Kind allein aufzuziehen…

„Becoming Astrid“ lautet der Originaltitel des recht braven Biopics von Pernille Fischer Christensen, der seiner Titelfigur zwischen selbstbewusster Eigenständigkeit und warmherziger Bodenständigkeit gerecht wird.

Cinema, tgl. 16.30 u. 19 h (am So um 19 h im schwed. OmU)

Sam hat es nicht zu viel gebracht, er gammelt in seinem Apartment herum, vertreibt sich die Zeit mit Kiffen und Zocken am Computer. Als er eines Tages am Pool die aufregende Sarah trifft, schlägt ihn die rätselhafte junge Frau sofort in ihren Bann. Doch genauso plötzlich, wie sie in sein Leben getreten ist, verschwindet sie auch wieder. Sam erwacht aus seiner Lethargie und macht sich auf die Suche: der Beginn einer Odyssee durch die skurrilen (Unter-)Welten von Los Angeles – abstruse Verschwörungtheorien begleiten die abwegige Suche…

David Robert Mitchell, der mit dem Horror-Film „It Follows“ bekannt wurde, hat ein Stadtporträt voller Anspielungen und Pop-Zitate geschaffen.

Metropol, tgl. 21 h (außer Mo., am Di. u. Mi. im engl. OmU)

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