Führung : Gemälde, Möbel, Keramik: Restauratoren zeigen ihre Arbeit
Düsseldorf Am Ehrenhof liegen viele künftige Exponate, die vor dem Ausstellen noch behandelt werden müssen.
Normalerweise bleiben die Türen hier geschlossen. Denn hinter ihnen kann man viele Besucher nicht gebrauchen. Die Patienten, die hier behandelt und gepäppelt werden, bis sie sich wieder in voller Pracht zeigen können, sind Kunstwerke unterschiedlichster Ausprägung. An diesem Sonntag jedoch öffnete das Restaurierungszentrum der Landeshauptstadt seine Tür und erlaubte einen Einblick in die Arbeit der Restauratoren.
Anlass ist der zweite Europäische Tag der Restaurierung. An diesem Tag öffnen überall in Europa die Zentren und geben einen Blick auf die Exponate, die hier sozusagen auf Genesung warten – und die Techniken, mit denen sie gepflegt werden. Das Düsseldorfer Restaurierungszentrum gibt es schon seit 42 Jahren. Mit sieben Fachbereichen ist es für die städtischen Museen zuständig und hilft vor einer Ausstellung, die Exponate vorzubereiten. 15 Mitarbeiter widmen sich so Dokumenten, Fotos, Gemälden, aber auch Möbeln, Glas und Keramik. Wenn ein Museum eine Ausstellung plant, wird einer der Restauratoren mit einbezogen. Der sieht sich dann die Stücke an und gibt eine Empfehlung ab: Hier sollte man nochmal ran, da gibt es einen kleinen Schaden.
Am Sonntag haben ein paar der Mitarbeiterinnen kleine Stationen aufgebaut. Neben Heide Trommer stehen drei Gläser – oder das, was davon übrig ist. Immer wieder gibt es hier Stücke, die nicht vollständig sind. Was dann? „Früher hat man größere Fehlstellen einfach mit Kunststoff gefüllt“, sagt die Restauratorin. Heute rücke man mehr und mehr davon ab, will eher das authentische Stück zeigen. Dann wird mit kleinen Stützen, etwa aus dünnem Draht, gearbeitet, damit die Handhabe des Exponats möglich ist – es nicht noch mehr kaputtgeht und sich greifen lässt, um es zu platzieren. Wenn doch etwas gefüllt werden soll, wird es kompliziert, denn die passende Farbe Kunststoff für ein altes Glasstück zu finden, ist nicht einfach.