Düsseldorfer Wahrzeichen Ein schöner Tag im Schlossturm

Düsseldorf · Die wesentliche Erkenntnis nach einem Besuch: Der Turm ist viel größer als er von außen wirkt. Ein Rundgang durch das historische Gebäude - von ganz oben bis ganz unten.

 Der Schlossturm von der anderen Rheinseite aus gesehen.

Der Schlossturm von der anderen Rheinseite aus gesehen.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

4. Obergeschoss

Der Panorama-Ausblick ist so bestechend, dass man den halben Tag auch locker nur auf dieser höchsten Etage des Schlossturms verbringen könnte. Zumal man in der „Laterne im Schlossturm“ auch kulinarisch umsorgt wird. Ein Frühstück gibt es hier ab zwölf Euro. Ein Glas Wein (0,2) kostet fünf Euro, ein Alt (0,25) 2,80 Euro, ein Cappuccino drei Euro. Auch herrlich ausschauende Kuchen und italienische Plätzchen finden sich in der Vitrine. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, der Museumseintritt muss gezahlt werden.

3. Obergeschoss (Galerie)

 Blick ins Café, ganz oben im Schlossturm. Bestechend: der Panoramablick auf den Rhein.

Blick ins Café, ganz oben im Schlossturm. Bestechend: der Panoramablick auf den Rhein.

Foto: Michael Jäger

Auf der kleinen Galerie zeigt das Museum, welche Bedeutung Brücken und Fähren hatten. Im Jahr 1699 beispielsweise ließ Kurfürst Johann Wilhelm eine so genannte „Fliegende Brücke“ installieren, eine im Strom verankerte Schwenkfähre.

2. Obergeschoss (Galerie)

Auf der „Drehscheibe Hafen“ kommt das Museum in der Moderne an. Zwei Simulatoren laden dazu ein, Schiffe über den Rhein zu steuern und in den Hafen zu fahren, um anzulegen. Eine Hand am Ruder, fällt der Blick auf die Museumswand, auf die das Computer-Bild geworfen wird.

2. Obergeschoss

Im Raum „Grenzenlose Entwicklung“ lässt sich wieder selbst Hand anlegen. Der Effekt eines Flaschenzugs zeigt sich sehr eindrucksvoll in einer Fenster-Nische des Raumes. Man setzt sich in die Apparatur und versucht, sich  selbst ein Stück nach oben zu ziehen, was ohne Flaschenzug-Prinzip natürlich nicht gelingen will. Wer den Haken anders einhängt, kann sich durch eine Kombination von Flaschenzug-Konstruktionen ein gutes Stück in die Luft hieven.

Jede Menge weiterer technischer Entwicklungen haben der Schifffahrt immer mehr Schub verschafft. Zu sehen ist das an zahlreichen Modellen, die in der länglichen Vitrine des Raumes liegen und zum Teil auch aufgehängt sind. „Ein Aquarium für Schiffe“, sagt Museumsleiterin Annette Fimpeler.

In einem Schaukasten (Diorama) ist eine Szene dargestellt, in der ein Schiff vor der Altstadt-Kulisse von Pferden gezogen wird (Treideln), wozu sie erst im Mittelalter genutzt wurden. In der Vitrine sind Segel- sowie Dampfschiffe und sogar Kombinationen von ihnen zu besichtigen.

Ach so, abgesehen von all dem geschichtlich spannenden Innenleben des Museums, im Fenster der Etage lässt sich auf Bänken auch hervorragend Pause machen, mit herrlichem Blick auf den Rhein natürlich.

Erdgeschoss

Ein großes Schwarz-Weiß-Foto zeigt den zugefrorenen Rhein und ein Schiff, das nicht mehr vom Fleck kommt. Das Bild weist den Besuchern den Weg die Treppe hinunter. Mit „Starke Kräfte“ ist der Ausstellungsraum im in den 80er Jahren wiederentdeckten Gewölbe unter dem Schlossturm passenderweise benannt.  Denn hier sind alle Ausstellungsstücke sehr flexibel abräumbar, falls der Rhein bei Hochwasser durch den Boden dringt.

Deshalb ist übrigens das Display wasserdicht, was zeigt, welche Wege sich der Rhein im Laufe der Zeit erarbeitet hat. So lernt man etwa auch, warum das Hammer Feld in Neuss liegt. Ein neuer Verlauf des Flusses hat es auf die andere Rheinseite verlegt. Zu sehen sind auch Schiffsapparaturen, die mit Baggervorrichtungen das Flussbett begradigten, was wiederum zu einer höheren Fließgeschwindigkeit führte.

Auch Kinder kommen auf ihre Kosten. Wer die Treppe hinabgestiegen ist, kann etwa ausprobieren, wie ein Fischernetz geknüpft wird, auch Muscheln können aus einer Sandkiste gesammelt werden.

1. Untergeschoss

 Startpunkt des Museums mit dem Rheinverlauf (in Schwarz) auf dem Boden und den ehemaligen Zollgrenzen (in Gelb).

Startpunkt des Museums mit dem Rheinverlauf (in Schwarz) auf dem Boden und den ehemaligen Zollgrenzen (in Gelb).

Foto: Michael Jäger

Wer die Stufen hinab zum Startpunkt des Museums geht, steht auf dem Rhein. Und zwar auf einer auf den Boden gedruckten Karte. Der Rhein verläuft als schwarze Linie durch unzählige gelb umrandete Gebiete, die ehemaligen Zollgrenzen auf der Fläche des heutigen Deutschlands.

„Die Pulsader Europas“ heißt der weißgestrichene Raum mit Gewölbedecke im ersten Untergeschoss des Schlossturms deshalb. Ein beleuchteter Globus zeigt die Bedeutung für den Übersee-Handel, aber auch die Geschichte des lokalen Handels, vor allem die Vorherrschaft der Kölner wird in diesem Raum thematisiert.

Eindrucksvoll: Das Modell eines Holz-Floßes, das im Original groß wie ein Flugzeugträger war. 500 Meter lang konnten diese Transporter für Baumstämme werden, „ein Dorf auf dem Fluss entstand da“, wie Museumschefin Annette Fimpeler sagt.

2. Untergeschoss

 Ganz unten im Gewölbe unter dem Turm herrscht Hochwassergefahr, deswegen sind alle Ausstellungsstücke so beschaffen, dass sie schnell abtransportiert werden können.

Ganz unten im Gewölbe unter dem Turm herrscht Hochwassergefahr, deswegen sind alle Ausstellungsstücke so beschaffen, dass sie schnell abtransportiert werden können.

Foto: Michael Jäger

Ein großes Schwarz-Weiß-Foto zeigt den zugefrorenen Rhein und ein Schiff, das nicht mehr vom Fleck kommt. Das Bild weist den Besuchern den Weg die Treppe hinunter. Mit „Starke Kräfte“ ist der Ausstellungsraum im in den 80er Jahren wiederentdeckten Gewölbe unter dem Schlossturm passenderweise benannt.  Denn hier sind alle Ausstellungsstücke sehr flexibel abräumbar, falls der Rhein bei Hochwasser durch den Boden dringt.

Deshalb ist übrigens das Display wasserdicht, was zeigt, welche Wege sich der Rhein im Laufe der Zeit erarbeitet hat. So lernt man etwa auch, warum das Hammer Feld in Neuss liegt. Ein neuer Verlauf des Flusses hat es auf die andere Rheinseite verlegt. Zu sehen sind auch Schiffsapparaturen, die mit Baggervorrichtungen das Flussbett begradigten, was wiederum zu einer höheren Fließgeschwindigkeit führte.

Auch Kinder kommen auf ihre Kosten. Wer die Treppe hinabgestiegen ist, kann etwa ausprobieren, wie ein Fischernetz geknüpft wird, auch Muscheln können aus einer Sandkiste gesammelt werden.

(ale)
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