Hofladen-Serie Wittlaer: Warum das Apfelparadies ein Apfelparadies ist

Düsseldorf · Hofladen-Serie: Im Apfelparadies in Wittlaer gibt es neben dem Lieblings-Obst der Deutschen aber auch Gemüse, Saft und Gebäck.

Bernd Schuhmacher vor seinem Apfelparadies in Wittlaer.  Foto: Sergej Lepke

Bernd Schuhmacher vor seinem Apfelparadies in Wittlaer. Foto: Sergej Lepke

Foto: Lepke, Sergej (SL)

„An apple a day keeps the doctor away“, heißt es schon in einem alten, englischen Sprichwort — also: Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern. Und die Deutschen scheinen dieses Sprichwort ernst zu nehmen. Mit einem jährlichen pro-Kopf-Verbrauch von 19,5 Kilogramm ist der Apfel laut Bauernverband das beliebteste Obst im Land. Wer sich in Düsseldorf mit den Vitaminlieferanten eindecken will, findet im Apfelparadies Wittlaer die unterschiedlichsten Sorten.

Seit 1986 gibt es den Hofladen hier. Er gehört der Familie Schuhmacher. Die Zentrale des Betriebs liegt in Tönisvorst, doch auch an der Düsseldorfer Außenstelle gibt es eine große Auswahl. „Wir bauen über 20 verschiedene Apfelsorten an, immer etwa zehn sind im Verkauf“, sagt Bernd Schuhmacher, der den Betrieb führt. Anfangs habe sein Vater seine Ernte noch zur Absatzzentrale gebracht, wo das Obst umgeschlagen und weiterverkauft wird. Der Vater wollte die Äpfel dann aber lieber selbst unter die Leute bringen — und eröffnete einen Hofladen.

Auch eine eigene Hofbäckerei gehört jetzt zum Angebot

Mittlerweile gibt es neben der Hauptstelle noch drei weitere Apfelparadiese — in Moers, in Meerbusch und eben in Wittlaer. Und Äpfel sind nicht das einzige, was hier verkauft wird. „Wir haben seit etwa fünf Jahren eine Hofbäckerei, in der Kuchen mit unserem Obst, aber auch Brot und Brötchen gebacken werden“, sagt Schuhmacher. Außerdem gebe es seit kurzem eine Hauswirtschafterin, die sich um eine hofeigene Marmelade kümmert.

Die Prämisse: Alles, was verwendet werden kann, auch zu verarbeiten — denn in die Marmelade kommen zum Beispiel Aprikosen, die Hagel abbekommen haben und deswegen Dellen haben, die sie schnell verderben lassen. Es soll so wenig wie möglich weggeworfen werden. Und auch sonst achtet der Betrieb auf Nachhaltigkeit — gegen Schädlinge sind an den Reihen der Apfelbäume nur kleine Pheromon-Duft-Kapseln aufgehängt. So müssen die Bäume nicht mit Pflanzenschutzmitteln eingesprüht werden und bleiben trotzdem wurmfrei.

Im Hofladen gibt es außerdem auch Gemüse von Höfen aus dem Umland und eine kleine Auswahl an Käse, Wurst und Fleisch. Doch natürlich steht der Apfel trotzdem noch im Vordergrund. Besonders beliebt ist der Klassiker Elstar, und auch die Sorte Welland wird gerne gekauft. Außerdem gibt es im Apfelparadies auch eine rotfleischige Sorte Apfel — den Königsapfel. „Diese Sorte ist sehr nah am Urapfel, der ursprünglich von Kasachstan aus auf die Reise gegangen ist und den Apfel so in der ganzen Welt verbreitet hat.“

Bernd Schuhmacher ist aber auch immer offen für neue Sorten. Gerade werden die Äpfel der Sorte Suri erstmals geerntet, die sehr robust gegen Schädlinge sind und nach Aussage des Obstbauern hervorragend schmecken. „In ein bis zwei Monaten können wir die verkaufen. Ich bin gespannt, wie sie angenommen werden.“ Auch einen Apfel für Allergiker hat er im Angebot, den Santana. „Das gelbliche Fruchtfleisch ist mittelfest, fein und saftig“, heißt es dazu auf dem Kärtchen, das zur Info neben der großen Kiste im Laden zu finden ist — zu jeder Sorte eines.

Insgesamt kommen sowohl Duisburger als auch Düsseldorfer in seinen Hofladen. Dass sein Vater damals den Laden hier eröffnet hat, lag auch daran, dass vielen Stadtbewohnern Tönisvorst zu weit weg war. „Da musste man den Städtern schon ein wenig entgegen kommen“, sagt Bernd Schuhmacher. Doch die kommen mittlerweile zahlreich in den kleinen Laden. Um die Wocheneinkäufe zu machen — oder um ein Stück Kuchen direkt auf der Terrasse neben dem Hof zu genießen.

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