Aufbau : Das große Zelt des Cirque du Soleil steht
Düsseldorf Mit 65 Schwertransportern ist ein Team zum Aufbau des Zirkus-Dorfs angereist. Die Artisten wohnen dort allerdings nicht.
Vor wenigen Tagen ist die Crew des Cirque du Soleil mit 65 Schwertransportern angereist, um im Gerresheimer Glasmacherviertel das Grand Chapiteau zu errichten. Denn ab 19. Dezember gastiert der Zirkus nach drei Jahren wieder mit einer Show in Düsseldorf. „Totem“ wird am neuen Standort bis zum 2. Februar zu sehen sein.
„One. Two. Three. Go!“. Auf dieses Kommando legen sich rund 80 Helfer schwer ins Zeug und ziehen Seite für Seite das große Zelt auf. Es wird zum Epizentrum für die bunte Welt der Artisten, aber auch des Publikums. Denn auf der 4500 Quadratmeter großen Fläche ist nicht nur die Manege mit 2600 Sitzplätzen untergebracht, sondern drumherum auch der Ticket-Schalter, Verkaufs- und Erfrischungsstände, ein V.I.P.-Bereich, das Künstlerzelt sowie Büros für Tour-Mitarbeiter, das Catering für die gesamte Crew und eine Schule für die Kinder des Teams.
Mit seinen 19 Metern Höhe und 51 Metern Durchmesser ist das Grand Chapiteau schon von weitem sichtbar. Vier Masten überragen mit ihren 25 Metern die Zeltstadt, die durch 550 Aufhänger gehalten wird. Sie müssen exakt waagerecht ausgerichtet sein und sind gleichzeitig so beweglich, dass sie Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h standhalten können. Das wiederum bedingt eine ebene Fläche auf der das Chapiteau errichtet werden kann.
„Wir sind vor zwei Monaten mit einem kleinen Team für eine Vorbesichtigung des Geländes angereist“, sagt Olivier Fillion Boutin. Seit acht Jahren ist er Ansprechpartner für die Medien beim Cirque du Soleil. „Man kommt viel herum. Lernt immer wieder neue Menschen kennen und ich liebe es, das Strahlen in den Gesichtern des Publikums zu sehen, wenn sie aus einer Show kommen“, zählt der Kanadier die Gründe auf, warum er sich für einen Job beim „fahrenden Volk“ entschieden hat.
Wobei das „fahren“ sich beim Cirque du Soleil nur noch auf die Strecke von einem Auftrittsort zum anderen bezieht. Denn die Künstler leben nicht, wie bei vielen kleinen traditionellen Zirkus-Unternehmen oder wie Schausteller in Wohnwagen. „Davon haben wir uns vor einigen Jahren verabschiedet“, erklärt Olivier Fillion Boutin. Die Artisten reisen bequem per Bahn oder Flugzeug an und leben für die Zeit der Gastspiele in angemieteten Apartments oder Hotels.