Neue Gastronomie „Schillings“: Das Düsseldorfer Schauspielhaus hat jetzt wieder ein Restaurant

Düsseldorf · Am 30. Dezember starten die Düsseldorfer Gastronomen Veronika und André Schillings am Gründgens-Platz.

 Veronika und André Schillings in ihrem neuen Restaurant. Die beiden sind bekannt durch Cafés in Düsseltal und Unterbilk.

Veronika und André Schillings in ihrem neuen Restaurant. Die beiden sind bekannt durch Cafés in Düsseltal und Unterbilk.

Foto: Thomas Rabsch

Der große Festakt im Schauspielhaus ist für den 16. Januar geplant, wenn das Haus seinen 50. Geburtstag feiert. Für viele Düsseldorfer ist es aber mindestens ein kleines Fest, dass die Rückkehr an den Gustaf-Gründgens-Platz auch damit verbunden ist, dass es im Theater wieder ein Restaurant gibt. Die Düsseldorfer Gastronomen Veronika und André Schillings haben die kulina­rische Ver­sorgung (neben dem Restaurant auch die Bars in den Foyers) übernommen. Am 30. Dezember gibt es ein so genanntes Pre-Opening von 17 bis 24 Uhr mit kleiner Karte, Silvester können Besucher ab 19 Uhr mit einem Fünf-Gang-Menü begehen. Im neuen Jahr ist das Restaurant dann täglich von 17 bis 24 Uhr geöffnet.

Das neue Restaurant ist geprägt von Glas. Der Blick ist frei auf alles und alle an 22 runden Tischen und auf 85 Stühlen. Durchsichtig soll es überall sein, im und um das sanierte Schauspielhaus herum – so die Devise von Intendant Wilfried Schulz. Klar, funktional und transparent ist  auch der Name des Theaterrestaurants. Schlicht „Schillings“ heißt es – genauso wie seine Betreiber Veronika und André Schillings. Es ist die persönliche Note, die Mutter und Sohn dem Lokal verleihen. Einen ersten Eindruck bekamen in dieser Woche die Mitarbeiter des Hauses. Sie eröffneten ihre Kantine bei der internen Schauspielhaus-Weihnachtsfeier.

Mutter Veronika Schillings ist von Hause Innen-Architektin und sammelt seit nunmehr 15 Jahren Gastronomie-Erfahrung. Sie betreibt das „Mayers Daily“ an der Rethelstraße und „Bernstein und Inbar“ an der Lorettostraße sowie die Kantine der Staatskanzlei im Orion-Haus. Letztere nur bis Ende März. Danach habe Landesvater Armin Laschet andere Pläne.

Als sie sich als Pächter für das Theaterrestaurant bewarben, wusste die Mutter: „Ohne André hätte ich das nicht gemacht.“ Und auch nicht ohne den Koch, ihren Neffen Unkas Mlodoch (25). „Meine Tante inspirierte mich damals zu einer Kochlehre“. Danach arbeitete er in Australien, dann in „Mayers Daily“ als Sous-Chef. Nun „bekochen“ Mlodoch und drei weitere Köche Gäste im Restaurant und Theaterleute in der Kantine. In einer Küche, die Kantine und Lokal verbindet. Nicht gerade einfach. Wie das am Gründgens-Platz zu erschwinglichen Preisen möglich ist? Mlodoch nennt ein Beispiel: Im Restaurant gibt’s Rahmwirsing mit Rinderfilet. Einen Tag später in der Kantine Rahmwirsing mit Frikadelle. Zudem planen sie im ‚Schillings’, auch einen Catering-Dienst einzurichten.

Die Speisekarte mit zwei Seiten im „Schillings“ (bis 23 Uhr geöffnet) wird nicht günstig sein, darf aber auch nicht erst bei 30 Euro pro Gericht beginnen. Das sei auch Ansage des Intendanten. Qualität der Zutaten und regionale Bezugsquellen haben zwar ihren Preis. „Es geht aber auch gut und günstig.“ Ehrgeizig das Getränke-Angebot: 50 Weine aus verschiedenen Anbaugebieten. Preis hier wie im Theater-Foyer: 5,50 Euro für 0,15 Liter. Zudem servieren sie vier Biersorten vom Fass.

Auf einer Seite der Speisekarte bieten sie regionale Küche an, auf der anderen Seite locken „themenorientierte“ Vorschläge. André Schillings: „Aktuelle gesellschaftliche Fragen können sich in der Karte widerspiegeln. Möglich auch der Bezug zu einem Theaterstück“. Oberstes Ziel: „Wir wollen unsere Gäste überraschen“. Und wie fühlt sich Mlodoch in einer offen einsehbaren Küche? Er schmunzelt: „Auch Kochen kann ein Schauspiel sein.“

Die ungewöhnlichste Laufbahn des Trios hat André Schillings (37), der mit Familie und zwei Kindern in Aachen wohnt, hinter sich. Er führt die neue „Bernstein-Feinkost GmbH“, zu der auch das „Schillings“ gehört, in Sachen Finanzen, Personal etc. Ursprünglich ist er Maschinenbau-Ingenieur mit Abschluss an der Aachener Fachhochschule, danach war er zehn Jahre Unternehmensberater in der Auto-Industrie und seit kurzem ist er im Textilgeschäft. Für ein eigenes Mode-Label kreieren er und eine Geschäftspartnerin. Nachhaltig, betont er. „Der Kunde kann sehen, welcher Arbeiter sein Kleidungsstück gefertigt hat.“ Das laufe weiter, sagt Schillings. Im Gespräch wird klar: Weitsichtig planen Mutter und Sohn gemeinsam ihr wachsendes Unternehmen, auch für die nächste Generation.

Reservierung sind per E-Mail möglich: [email protected]

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