Damit Kinder sicherer Fahrrad fahren können

Ein Lichttest soll mehr Sicherheit für Grundschüler bringen. Die sind unsicherer auf dem Rad, weil sie sich zu wenig bewegen.

Düsseldorf. Die dunkle Jahreszeit hat begonnen - Fahrrad fahrende Kinder sind im Straßenverkehr jetzt wieder besonders gefährdet. Häufigste Ursache für Fahrradunfälle besonders in der Dunkelheit: Die Radler werden übersehen, weil Reflektoren fehlen oder die Lichtanlage defekt ist.

Abhilfe soll der von der Zweiradmechanikerinnung Düsseldorf angeregte Fahrradlichttest schaffen, der an drei Grundschulen durchgeführt wird. "Die Idee war, die Fahrradausbildung von Polizei und Verkehrswacht mit einem Sicherheitscheck zu verbinden, bei dem Mängel sofort behoben werden können", erklärt Wilhelm Grothoff, Geschäftsführer der Innung. Besonderer Service: Bei Reparaturen müssen nur Material, aber keine Arbeitsstunden bezahlt werden.

Den Auftakt machte am Montag die Wichern-Grundschule in Unterbach, an der gleichzeitig der zweite Teil der diesjährigen Fahrradausbildung der Viertklässler stattfand. "Wir haben 50 Fahrräder der beiden vierten Klassen überprüft, nur drei hatten leichte Mängel, eines musste zur Reparatur gegeben werden", sagt Peter Reinhardt von der Verkehrsunfallprävention der Polizei zufrieden. Drei Beamte und ein Vertreter der Zweiradinnung überprüfen die Räder und erklären den Grundschülern, worauf es bei der Fahrradbeleuchtung ankommt.

"Die Polizisten machen Eindruck auf die Kinder", sagt Schulleiterin Andrea Laferi, "das ist besser, als wenn wir es ihnen im Unterricht erklären." Bereits ab der ersten Klasse bietet die Schule ein selbst organisiertes Fahrtraining auf dem Schulhof an, bei dem Lehrer und Eltern den Kindern beim Lernen helfen. Schließlich dürfen Kinder ab acht Jahren auf der Straße fahren, ab zehn Jahren müssen sie es, wenn kein Radweg vorhanden ist.

Peter Reinhardt ist zwar mit der Vorbereitung der Schüler zufrieden, hat aber auch Mängel in deren grundsätzlichen Voraussetzungen ausgemacht. "Die motorischen Fähigkeiten von Grundschülern sind heute durch Bewegungsmangel deutlich schwächer ausgebildet als früher", meint der Fachmann.

Schuld seien aber nicht nur Fernsehen, Internet und Videospiele. "Die Eltern erlauben ihren Kindern auch viel weniger und sind zum Teil übervorsichtig. Früher konnten Kinder einfach mal rausgehen und toben. Dadurch probieren sie auch mal was aus, was sich positiv auf das Fahrgefühl auswirkt."

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