Daimler, Rheinbahn und Henkel Wie Düsseldorfer Unternehmen mit Corona-Fällen umgehen

Düsseldorf · Daimler, Rheinbahn und Henkel bestätigen positiv getestete Mitarbeiter. Kontaktpersonen wurden in Quarantäne geschickt.

 Diese Tafel im Sprinter-Werk zeigt einige der mehr als 100 Maßnahmen, die Daimler nach eigenen Angaben zum Schutz der Belegschaft ergriffen hat.

Diese Tafel im Sprinter-Werk zeigt einige der mehr als 100 Maßnahmen, die Daimler nach eigenen Angaben zum Schutz der Belegschaft ergriffen hat.

Foto: Daimler AG/Daimler AG – Product and Busin

Wie viele Corona-Fälle gibt es in den Unternehmen? Eine Daimler-Sprecherin erklärte auf Anfrage, dass in den vergangenen Monaten „eine niedrige zweistellige Zahl“ von Mitarbeitern des Düsseldorfer Sprinter-Werks positiv auf das Corona-Virus getestet worden sei. Genauere Angaben wollte sie nicht machen, weil die Zahlen sich regelmäßig veränderten, etwa wenn Mitarbeiter genesen. Die Rheinbahn spricht von Fallzahlen „im niedrigen einstelligen Bereich“, Henkel von „sehr wenigen“ Corona-Fällen am Standort Düsseldorf.

Wie haben die Unternehmen reagiert? Die Unternehmen haben die Kontaktpersonen ermittelt und diese vorsorglich in Quarantäne geschickt – bis diese auf Corona getestet waren und der Test negativ ausgefallen war. Auch hier machten die Sprecher von Sprinter-Werk und Rheinbahn wegen schwankender Zahlen keine konkreten Angaben, die Werte liegen nach Informationen unserer Redaktion im mittleren zweistelligen Bereich. Henkel hat alle direkten Kontakte der Betroffenen im Unternehmen „sofort informiert“ und gebeten, vorsorglich für die nächsten 14 Tage zu Hause zu bleiben. Die Unternehmen haben untersucht, ob es in bestimmten Bereichen oder Abteilungen auffällige Anhäufungen von Fällen gab, konnten dabei nach eigenen Angaben aber keine „Hotspots“ ausmachen.

Wie wird diese Reaktion eingeschätzt? Vertreter des Düsseldorfer Gesundheitsamts haben sich laut Daimler die Hygiene- und Schutzmaßnahmen  im Werk angeschaut und das Konzept des Unternehmens bestätigt. Die Sprecherin erklärte, die Maßnahmen seien „beispielhaft“ genannt worden.

Wie sehen die grundsätzlichen Schutzkonzepte der Unternehmen aus? Die Rheinbahn hat für einige Wochen weniger Busse und Bahnen  und damit auch weniger Personal eingesetzt. Mitarbeiter aus Abteilungen, in denen es möglich ist, zu Hause zu arbeiten, gingen überwiegend ins Home-Office. Fahrer wurden in Bussen und Bahnen so geschützt, dass sie zunächst keinen Kontakt zu den Fahrgästen hatten und später durch eine Plexiglasscheibe.

Henkel hat Arbeit und Konferenzen soweit möglich nach Hause und in digitale Runden verlagert. In der Produktion werde darauf geachtet, dass die Mitarbeiter unterschiedlicher Schichten einander nicht wie sonst begegnen. In der Kantine wurden die Mitnahme-Angebote deutlich ausgeweitet.

Das Sprinter-Werk hatte zwischen dem 20. März und dem 27. April die Produktion gestoppt, dann im Ein-Schicht, später wieder auf Zwei- und Drei-Schicht-Betrieb hochgefahren. Zum Schutz der Mitarbeiter seien mehr als 100 Maßnahmen ergriffen worden. So habe es unter anderem für jeden Arbeitsplatz eine Gefährdungsbeurteilung gegeben, mehr Zeit für Schichtwechsel und erhöhte Reininungsintervalle gegeben. Die Azubis haben eine Rot-Grün-Ampel für die Kantine entwickelt.

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