Coronavirus in Düsseldorf Einschränkungen wegen des Coronavirus: Stadt Düsseldorf legt nach

Düsseldorf · Ab Montag werden fast alle Veranstaltungen abgesagt. Die Stadt Düsseldorf erarbeitet einen Notfallplan. OB Thomas Geisel wendet sich in einer neuen Videobotschaft an die Bürger.

 OB Thomas Geisel wendet sich in einer Videobotschaft an die Düsseldorfer.

OB Thomas Geisel wendet sich in einer Videobotschaft an die Düsseldorfer.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Der Krisenstab der Stadt Düsseldorf hat am Sonntagabend beschlossen, den Vorgaben des Landes zur weiteren Eindämmung des Corona-Virus' zu folgen. Zum Schutz der besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen empfiehlt die Stadt dringend, alle Kontakte auf ein unerlässliches Mindestmaß zu beschränken, um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten.

Im Einzelnen beschloss der Krisenstab unter Leitung von Oberbürgermeisters Thomas Geisel folgendes: Alle städtischen Dienststellen mit Publikumsverkehr sind ab Montag, 16. März, geschlossen. Die Stadt erarbeitet derzeit einen Notfallplan für die weitere Vorgehensweise bei dringend notwendigen Angelegenheiten.

Bis auf wenige Ausnahmen, über die am Montag noch befunden wird, müssen alle Veranstaltungen abgesagt werden.

Für Gastronomiebetriebe mit eigener Zubereitung gilt, dass die Betreiber maximal 50 Plätze anbieten dürfen. Eine Allgemeinverfügung dazu wird die Stadt am Montag erlassen.

Die Identifikation der sogenannten Kritischen Infrastruktur - dazu zählen insbesondere Feuerwehr, Rettungsdienste, Katastrophenschutz, Krankenhäuser, Arztpraxen, Apotheken, Lebensmitteleinzelhandel, Pflegedienste, Kinder- und Jugendhilfe, Polizei, Ordnungsdienste, Verkehrsbetriebe, Energieversorgung, Abfallentsorgung, Stadtentwässerung, Telekommunikation - richtet die Stadt eine Akkreditierungstelle ein. Näheres soll in Kürze bekannt gegeben werden.

In Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung richtet die Stadt außerdem einen mobilen Service zur medizinischen Überwachung und Versorgung von erkrankten Patienten in häuslicher Umgebung ein.

OB Geisel hat sich ebenfalls am späteren Sonntagabend mit einer Videobotschaft (www.duesseldorf.de) an die Düsseldorfer gewandt und darin noch einmal alle zu solidarischem und vernünftigem Verhalten aufgerufen. Wörtlich sagte er: „Lassen Sie uns dazu beitragen, dass sich der Virus nicht weiter ausbreitet, und lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass nicht Angst und Verunsicherung, sondern gegenseitige Fürsorge und Gemeinsinn unseren Alltag bestimmen.“ Und weiter: „Ich weiß, die Verunsicherung ist groß, viele von ihnen haben Angst. Und natürlich bin ich auch selbst beunruhigt. Weniger allerdings deshalb, weil ich befürchte, dass meine Familie sich mit dem Virus anstecken könnte. Nach allem, was wir wissen, ist der Krankheitsverlauf im Fall einer Infektion mit dem Coronavirus bei jungen und gesunden Menschen – jedenfalls in aller Regel – unproblematisch. Sorgen mache ich mir vor allem um die älteren, insbesondere um Menschen mit Vorerkrankungen, um Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Für sie kann eine Infektion mit dem Coronavirus lebensbedrohlich werden, deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir gerade für diese Menschen das Ansteckungsrisiko so weit wie irgend möglich reduzieren.“

Wer Hilfe brauche, etwa bei der Erledigung von Einkäufen oder einem Arztbesuch, der werde in Düsseldorf nicht allein gelassen: „Wir haben eine Hotline eingerichtet, wo sich Menschen melden könnenunter der Nummer 0211-899 8999. Mitarbeiter unserer Verwaltung, die Wohlfahrtsverbände und viele freiwillige Helfer stehen bereit, um alles zu tun, damit sie keinem Ansteckungsrisiko ausgesetzt werden“, so Geisel.

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