Comic-Messe in Düsseldorf Fans fluten die Manga-Convention

Flingern-Süd · Bei der Comic- und Manga-Convention geht es ebenso um die Künstler wie um die aufwendig kostümierten Besucher.

 Der wahre Mittelpunkt der Convention im Weltkunstzimmer sind die verkleideten Besucher.

Der wahre Mittelpunkt der Convention im Weltkunstzimmer sind die verkleideten Besucher.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Künstlerin Alex Völker füllt schnell noch Becher mit Wasser und verteilt Pinsel, Papier und Farben. Auf der Bühne der Comic- und Manga-Con zeigt sie Kindern und Jugendlichen, wie man Mangas zeichnet. Bei der Convention im Weltkunstzimmer am Samstag konnten sie Tipps und Tricks von den Profis aus der Comic- und Manga-Community lernen.

Eine von ihnen ist Künstlerin Anne van Rüth, die schon seit ihrer Kindheit von Mangas begeistert ist. „Ich bin mit Animes im TV groß geworden und habe später auch die Mangas entdeckt. So bin ich dazu gekommen, selber zu zeichnen, und habe auch eigene Ideen entwickelt“, erzählt sie. „Ich glaube, der Erfolg der Mangas liegt darin, dass viele sich von den farbenfrohen Motiven angesprochen fühlen. Sie machen einfach gute Laune.“

Besucher zwängen sich mit Plüschtieren durch die Menge

Bunt und fröhlich ist es auf der Convention an allen Ecken. Die Aussteller haben Illustrationen, Sticker, Postkarten, T-Shirts, Figuren, Schmuck und natürlich Mangas mitgebracht. Einige Besucher zwängen sich mit gerade erworbenen großen Plüschtieren durch die Menschenmenge. Beliebt sind auch die Überraschungstüten, die es in unterschiedlichen Preislagen zu kaufen gibt. Manche Aussteller locken mit Mini-Tombolas.

Der wahre Mittelpunkt der Convention sind aber die Besucherinnen und Besucher, die sich größtenteils in aufwendige Kostüme geworfen haben und für Fotos posieren. „Pantuffel“ ist als Soldat gekleidet. An seinem Kopf hängen lange Plüschohren und der Patronengürtel ist mit Seifenblasenfläschchen bestückt. „Ich möchte die Leute zum Lachen bringen“, sagt er. Das richtige Cosplay aber sei ihm zu aufwendig geworden. „Ich konnte das ganze Zeugs auch gar nicht mehr unterbringen“, so „Pantuffel“.

Alina Bojahr und Leonie Dulas haben ihre Kostüme zwar gekauft, aber selber noch Hand angelegt. „Ich bin aber gerade dabei, mir ein Kostüm selber zu machen“, erzählt Bojahr. Mikaela aus „Seraph of the End“ soll es werden. „Das ist ein einfaches Kostüm, nicht so traditionell, wie das, was ich trage. Ich möchte nichts falsch machen und die Kultur verletzen.“ Den beiden Freundinnen gefällt die kleine Convention. „Das ist heimeliger und weniger stressig. Wir haben auch schon viele Leute getroffen“, sagt Dulas. Besonders toll sei es, dort andere Fans und Vorbilder zu treffen, denen sie in den sozialen Medien folgen.

Andy Schalem, der jede Convention in der Nähe besucht, ist mit seinem großen Sketch-Book unterwegs und schaut nach talentierten Künstlern, die ihm eine Erinnerung zeichnen. Ein wenig wählerisch ist der Lehrer dabei schon. Der Stil muss ihm gefallen, erklärt er. „Es ist schön, den Nachwuchskünstlern über die Schultern zu schauen, besonders den Mädels, die zeigen, was sie können. Im Allgemeinen lesen Mädchen ja mehr. Aber im Manga-Markt sind die Frauen auch als Künstlerinnen sehr stark.“ Sein Sketch-Book wird aber gerade weder von einer Frau noch von einem Nachwuchskünstler gefüllt. Der Düsseldorfer Künstler und Max- und Moritz-Preisträger Ulf K. verewigt sich dort mit der Zeichnung eines Trompeters. Schon nach wenigen Minuten ist er fertig und der nächste Besucher steht mit einem Motivwunsch bereit. Bei Lena Koops dauert das Malen länger. Für eine farbige Zeichnung braucht sie eine Stunde, für ein Bild mit Tinte zwei bis drei Stunden. „Daher mache ich hier nur Auftragsarbeiten“, sagt die freiberufliche Illustratorin. Mit ihrem Kinderbuchstil falle sie oft ein wenig aus dem Raster. Bei der Con sei sie aber nicht die einzige. „Es ist schön, mit den Leuten in einen Austausch zu kommen“, findet sie.

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