Düsseldorf-Rheinpark Circus Roncalli: Eine kleine, aber zauberhafte Reise zum Regenbogen

40 Jahre: Der Circus Roncalli gastiert zum Jubiläum vom 26. Mai bis zum 19. Juni im Rheinpark.

Dorothee Kipp (l.), Bernhard Paul und Mona Lisa Ivaz freuen sich auf das Gastspiel von Roncalli im Rheinpark.

Dorothee Kipp (l.), Bernhard Paul und Mona Lisa Ivaz freuen sich auf das Gastspiel von Roncalli im Rheinpark.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Es ist wie eine kleine Zeitreise, wenn man vom hektischen Großstadttreiben in das Zirkuszelt von Roncalli kommt. Seit 40 Jahren ist Bernhard Paul mit seinem Traumzirkus unterwegs und das Jubiläum wird in diesem Jahr beim Düsseldorfer Gastspiel im Rheinpark vom 26. Mai bis zum 19. Juni unter dem Motto „40 Jahre Reise zum Regenbogen“ groß gefeiert.

„Ich habe bewusst darauf verzichtet, ein Best Off auf die Bühne zu bringen. Ich schaue lieber in die Zukunft“, meinte Bernhard Paul bei einer Pressekonferenz am Dienstag im Rathaus. Das Rad wird auch der Zirkusdirektor nicht neu erfinden können, aber zum ersten Mal gibt es mit Robert Wicke einen Beatboxer im Programm. Beim Beatboxing werden Instrumente und andere Klänge mit dem Mund, der Nase und dem Rachen imitiert.

Am Freitag wird Paul 69 Jahre alt. Da macht man sich natürlich auch einmal Gedanken über die Zukunft. „Meine Kinder werden immer mehr in die Arbeit eingebunden. Es wird auch Zeit, dass sie in die Hufe kommen.“

Im neuen Programm sind zwei seiner Töchter als Artisten dabei. Die 17-jährige Lili, die nebenher noch für ihr Abitur lernt, präsentiert sich in der Manege mit ihrer Kontorsionsakrobatik, Schwester Vivi (26) schwebt mit dem Luftring als Harlekin über den Köpfen des Publikums.

Seinen Anspruch definiert Bernhard Paul ziemlich klar: „Unser Zirkus muss eine Seele haben. Man muss sich heutzutage immer wieder erneuern. Erfolgreich bin ich, wenn ich die Erwartungshaltung des Publikums übertreffen kann.“

Auf die Frage, ob er denn heute noch einmal einen Zirkus gründen würde, wird er sehr deutlich und schimpft über zu viel Bürokratie: „Nein, das wäre heutzutage nicht mehr möglich. Die Seefahrt und der Zirkus haben ihre eigenen Gesetze. Und der Wust an Vorschriften und Gesetzen lässt mich manchmal schon verzweifeln.“ So erzählt er von einem Gastspiel, bei dem es nur stürmte und die Crew zwei Tage lang versucht hatte, das Zelt zu retten — erfolgreich. „Danach hätte ich eigentlich den Rest der Woche schließen müssen, damit die Leute ihre Ruhezeiten einhalten können.“

Da konnte selbst Oberbürgermeister Thomas Geisel, Schirmherr der Jubiläumstour, sich eine süffisante Bemerkung nicht verkneifen: „Zirkus und Politik sind halt doch nicht so weit voneinander entfernt.“

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