Kino „Es gibt Leute, die nennen mich Maria – aber nur einmal“

Düsseldorf · Christoph Maria Herbst und Sönke Wortmann waren zu Gast in der Special-Night unserer Redaktion im Open-Air-Kino am Rhein und sprachen über Vornamen.

 Sönke Wortmann (links) und Christoph Maria herbst (rechts) vor der leinwand des Open-Air-Kinos im Gespräch mit WZ-Redaktionsleiter Christian Herrendorf.

Sönke Wortmann (links) und Christoph Maria herbst (rechts) vor der leinwand des Open-Air-Kinos im Gespräch mit WZ-Redaktionsleiter Christian Herrendorf.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Der Film „Der Vorname“ beginnt mit einer schönen Spielerei. An der Stelle, an der in der Anfangssequenz die Schauspieler genannt werden, steht in diesem Fall ausschließlich Christoph Maria, Caroline, Florian David, Janina, Justus und Iris. So sahen es die Zuschauer am Samstag im Alltours-Kino am Robert-Lehr-Ufer – nachdem sie Christoph Maria und Sönke kennengelernt hatten. Hauptdarsteller Herbst und Regisseur Wortmann waren zu Gast in der WZ-Special-Night, posierten für Fotos mit Fans (oder machten welche vom jeweils anderen mit Fans) und sprachen mit Redaktionsleiter Christian Herrendorf über den Film und über Vornamen. „Es gibt Menschen, die nennen mich Maria – aber nur einmal“, sagte Christoph Maria Herbst. Sönke Wortmann bildet in diesem Zusammenhang offenbar die gesundheitlich ungefährdete Ausnahme. Er erzählte, dass er den Namen Maria sogar singe, wenn er Herbst anrufe: „I‘ve just met a girl named Maria, and suddenly that name will never be the same to me“, zitierte er aus dem Musical „West Side Story“.

„Der Vorname“ ist eine Art Kammerspiel als Film. Fünf Menschen treffen sich zum Essen, dabei erzählt der Mann eines Paares, das ein Kind erwartet, dass der Junge Adolf heißen soll. Das löst bei Gastgebern und Gästen wilde Proteste aus, aus Plauderei und nettem Zusammensein werden Vorwürfe, Beschimpfungen und Enthüllungen. Große Teile des Films spielen in dem Haus, in das die Gastgeber des Essens eingeladen haben. „Wir hatten vorher die Sorge, dass wir irgendwann einen Lagerkoller bekommen, wenn wir solange aufeinander hocken“, sagte Herbst. „Aber das war überhaupt nicht der Fall. Es war gleich eine gute Energie da, das war ein tolles Team und Sönke hat uns mit leichter Hand dadurch geführt.“

Noch eine Besonderheit: Das Team hat den Film von A bis Z gefilmt. Während die Szenen bei Dreharbeiten normalerweise bunt durcheinander entstehen, ging es bei „Der Vorname“ streng chronologisch zu. „Das war ungewöhnlich, aber gut“, sagte Herbst. Einzelne Szenen waren auch länger, als dies beim Film die Regel ist. Für die Schauspieler bedeutete das, dass sie mehr Text auf einmal auswendig lernen mussten. „Das kenne ich vom Theater. Auf der einen Seite hilft das, auf der anderen Seite spielt man vor der Kamera trotzdem anders als auf der Bühne“, sagte Herbst. Wortmann konnte das aus aktuellem Anlass bestätigen. Er hat in der vergangenen Spielzeit das Stück „Menschen im Hotel“ am Düsseldorfer Schauspielhaus inszeniert. „Das läuft nach den Ferien weiter“, sagte der Regisseur.

Herbst und Wortmann sehen einander aktuell wieder sehr regelmäßig. Sie drehen erneut zusammen. Über den neuen Film wollten sie am Samstag noch nichts verraten, sie hoffen aber, ihn in ein, zwei Jahren auch im Open-Air-Kino zeigen zu können. Und wie war das, direkt noch einmal einen Film gemeinsam anzugehen? „Sönke ist ja kein schlechter Regisseur und ich habe eine Menge Geld bekommen, um ihn auszuhalten“, sagte Christoph Maria. che

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