Gericht „Christen-Rocker“ kassierten lange Haftstrafen

Düsseldorf · Sie hatten einen 24-Jährigen nach einem Friedensgespräch vor der Johanneskirche fast umgebracht.

 Die vier Angeklagten wurden am Dienstag zu Haftstrafen bis zu sechs Jahren verurteilt.

Die vier Angeklagten wurden am Dienstag zu Haftstrafen bis zu sechs Jahren verurteilt.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Mit Haftstrafen von drei und sechs Jahren endete am Dienstag der Prozess gegen den selbsternannten Apostel Turgay Y. (36) und drei Mitglieder eines christlichen Motorradclubs aus dem Schwarzwald wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht. Sie hatten im August vergangenen Jahres einen 24-Jährigen nachts vor der Johanneskirche fast umgebracht.

Zwischen Opfer und Angeklagten, die Verbindungen zur Rockerszene hatten, gab es seit längerem Streit um Glaubensfragen. Darum hatte man sich vor der Johanneskirche zu einem „Friedensgespräch“ getroffen. Das allerdings verlief ganz und gar nicht friedlich. Stattdessen wurde der 24-Jährige zusammengeschlagen und durch einen Stich nur wenige Zentimeter neben dem Herzen schwer verletzt. Er hatte großes Glück, mit dem Leben davongekommen zu sein.

In der Hauptverhandlung konnte das Gericht unter anderem auf das Überwachungsvideo eines Schmuckgeschäftes zurückgreifen, auf dem die Misshandlungen des Geschädigten dokumentiert waren. Der Kammervorsitzende lobte in seiner mündlichen Urteilsbegründung ausdrücklich die Arbeit der Düsseldorfer Polizei. Diese habe sowohl die Vorgeschichte der Auseinandersetzung als auch das Tatgeschehen ausgezeichnet aufgeklärt.

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