Düsseldorf Chirurg entfernt Orang-Utan Tumor

Ein Chirurg aus Benrath hat jetzt eine Orang-Utan-Dame operiert. Zoogäste konnten zusehen.

Düsseldorf: Chirurg entfernt Orang-Utan Tumor
Foto: A. Fischer

Düsseldorf. Chirurgen des Benrather Sana-Krankenhauses und Tierärzte des Wuppertaler Zoos haben jetzt einen besonderen Patienten operiert. Orang-Utan-Dame Cheemo ist bereits stolze 40 Jahre alt und eine von drei Orang-Utans im Grünen Zoo. Doch bei einer Untersuchung vor einigen Wochen fanden Veterinäre einen gefährlichen Tumor. Die traurige Diagnose: Gebärmutterkrebs!

Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz kontaktierte daraufhin seinen guten Freund Claus Franke. Der Chirurg ist Chefarzt am Sana-Krankenhaus in Benrath - und hat schon öfter im Zoo operiert. Um der tierischen Patientin die Reisestrapazen zu ersparen und das Tier in seiner natürlichen Umgebung zu lassen, wurde das heimische Affenhaus von Cheemo im Wuppertaler Zoo kurzerhand zum Operationssaal umfunktioniert.

Zoo-Tierärztin Maya Kummrow betäubte die Orang-Utan-Dame zunächst mit einem präparierten Pfeil. Die anschließende Operation nahm dann rund zwei Stunden in Anspruch. Dabei konnte der Tumor, der in etwa die Größe eines Handballs hatte, ohne Komplikationen entfernt werden. Chirurg Claus Franke, der den Eingriff in seiner Freizeit vornahm, verwendete dabei eine spezielle Naht, die besonders dicht genäht wurde.

Noch eine Besonderheit hatte die Operation: Der Eingriff fand während des laufenden Publikumsverkehrs, also vor den Augen der Zoobesucher statt. „Ohnmächtig geworden ist von den Besuchern niemand“, sagt Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz. Er begrüßte die Zoogäste persönlich und erklärte ausführlich, was die Besucher erwartet, wenn sie einen Blick auf die OP werfen. Denen, die zuschauen wollten, erläuterte der Zoodirektor während der Operation die genaue Vorgehensweise beim Eingriff.

Mit der Zusammenarbeit zwischen den Human- und Veterinärmedizinern ist der Zoodirektor sehr zufrieden. Jetzt hofft er, genauso wie viele Stammgäste des Zoos, dass der Tumor gutartig ist und die Orang—Utan-Dame nicht auf die Idee kommt, ihre Wunde zu öffnen. „Die nächsten Tage wird sie deshalb in einem abgetrennten Raum bleiben. Zur Beobachtung.“ Red

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