Chefarzt nach Bestechungs-Skandal vor Arbeitsgericht

Düsseldorf (dpa). Der Bestechungsskandal um einen Klinikneubau in Meerbusch beschäftigt an diesem Mittwoch das Düsseldorfer Arbeitsgericht. Ein Chefarzt wehrt sich gegen seine Kündigung - er war Mitte Dezember nach Bekanntwerden der Korruptionsvorwürfe fristlos entlassen worden.

Bei ihrem Gütetermin am Mittwoch konnten sich die Klinikleitung und der Neurologe nicht einigen. Nun wird der Fall öffentlich verhandelt. Parallel läuft gegen den 56-Jährigen und mehrere weitere Angeklagte ein Korruptionsprozess vor dem Stuttgarter Landgericht. Dabei geht es um 2,1 Millionen Euro, die als Schmiergeld für das Klinikprojekt geflossen sein sollen.

Der Anwalt des Chefarztes argumentiert, die Klinikleitung habe bereits seit mehr als fünf Jahren Kenntnis von Ermittlungen gegen seinen Mandanten gehabt. Immerhin habe es 2005 eine Hausdurchsuchung gegeben. Umso erstaunlicher sei es, dass im Mai 2008 der bis dahin befristete Arbeitsvertrag in eine unbefristete Anstellung umgewandelt worden sei.

Die Klinik kontert, damals hätten nur Steuerstraftaten im Raum gestanden. Von den Bestechungsvorwürfen und deren Umfang habe man erst Mitte Dezember erfahren. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Stuttgart hatten der Chefarzt und ein Ex-Geschäftsführer vor mehr als zehn Jahren einem Unternehmer vom Bodensee den Zuschlag für den 35 Millionen Euro teuren Klinikneubau zugeschanzt. Dafür sollen die beiden das Schmiergeld kassiert haben.

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