Ceci-Urteil: Stadt will neues Gesetz

Land soll Thema der Umland-Schüler regeln. Humboldt hat 225 Anmeldungen.

Düsseldorf. Das Gerichtsurteil zu den Schülern aus dem Umland sorgt in Düsseldorf für Verunsicherung — gerade in der heißen Phase der Anmeldungen. Wie die WZ berichtete, haben die Richter in Münster das Cecilien-Gymnasium verpflichtet, Kinder aus Meerbusch und Krefeld aufzunehmen.

Düsseldorfs Schuldezernent Burkhard Hintzsche verlangt nun vom Land, dass es das Schulgesetz anpasst: „Die Kommunen brauchen Planungssicherheit.“ Bislang gebe es keine klare Regelung darüber, welche Rolle die Gemeindezugehörigkeit spielt, die müsse das Land liefern.

Ähnlich argumentiert Wolfgang Scheffler (Grüne), der Vorsitzende des Schulausschusses: „Es kann nicht sein, dass die Richter uns zwingen, mehr Schulen zu bauen, damit Schüler aus Meerbusch hier unterkommen.“ Auch er sieht das Land in der Pflicht, Klarheit zu schaffen, „anstatt den Schulen den schwarzen Peter zuzuschieben“.

Die Düsseldorfer Bezirksregierung malt bereits ein anderes Szenario: „dass Düsseldorfer Schüler an Düsseldorfer Gymnasien abgewiesen werden und dann eine Schule einer Nachbargemeinde besuchen müssen“, wie es am Freitag in einer Mitteilung hieß.

Auf die laufenden Anmeldungen wird das Urteil aber wohl wenig Einfluss haben, aktuell haben sich kaum Schüler aus dem Umland an den Gymnasien angemeldet, im Cecilien-Gymnasium gar keine. Auch den prognostizierten Ansturm auf die städtischen Gymnasien wird es nicht geben, die Zahl der Anmeldungen liegt mit 1928 ziemlich genau auf dem Niveau des Vorjahres.

Betrachtet man die einzelnen Schulen, hat sich in den meisten Fällen relativ wenig verschoben (siehe Infografik rechts), mit zwei Ausnahmen: Das im Vorjahr sehr stark angewählte Comenius-Gymnasium hat diesmal 112 Anmeldungen (2012: 178), einsamer Spitzenreiter ist das Humboldt-Gymnasium mit 225 Anmeldungen.

Klar ist damit auch, dass wieder viele Schüler nicht an ihrer Wunschschule unterkommen werden, einige Gymnasien Schüler ablehnen, bzw. einen fünften Klassen-Zug aufmachen werden. Kandidat dafür ist zum Beispiel das Geschwister-Scholl-Gymnasium. Kommende Woche werden die Schulleiter tagen und über das Thema sprechen.

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