Caviar Creator: „Anleger wurden nicht getäuscht“

Anwalt des ehemaligen Chefs kritisierte die Anklage.

Düsseldorf. Auch am zweiten Prozesstag schien Frank Schaefer das Lächeln nicht vergangen zu sein - der ehemalige Chef des Unternehmens "Caviar Creator" betrat erneut strahlend den Gerichtssaal. Wegen Anlagebetrugs in Millionenhöhe muss er sich seit vergangener Woche vor dem Landgericht verantworten. Doch auch am Montag blieb der 54-Jährige stumm. Sein Anwalt gab Stellung zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen ab. Es lege weder eine Bereicherungsabsicht seines Mandanten noch eine Täuschung oder ein strafrechtlicher Vermögensschaden vor, erklärte er.

"Die Anklage liest sich wie ein Standard-Formular für Kapitalanlagebetrug", warf Joachim Albert der Staatsanwaltschaft vor. Sie unterstelle Schaefer eine "gezielte Luftnummer". Jedoch sei nicht einmal geklärt, wie viel Geld Schaefer für sich behalten habe.

Auch von einer Täuschung der Aktionäre durch Renditeversprechen in Prospekten und Newslettern könne keine Rede sein. Es sei darauf hingewiesen worden, dass es sich lediglich um Prognosen handele, jedem Aktionär seien Chancen und Risiken bewusst gewesen. Von den 3000 Anlegern hätten deshalb auch nur 50 Zivilklage eingereicht. In einem einzigen Fall gebe es bereits eine Entscheidung - das Münchner Landgericht habe entschieden, die Anleger seien nicht getäuscht worden. Selbst der inzwischen pensionierte Oberstaatsanwalt, der die Ermittlungen leitete, habe noch im Herbst 2008 eine Einstellung des Verfahrens gegen Geldauflage für denkbar gehalten. Der Prozess wird fortgesetzt.

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