Düsseldorf : „Café Philosophique“: Seit 20 Jahren auf Sartres Spuren
Der Düsseldorfer Verein „Café Philosophique“ feiert nun sein 20-jähriges Bestehen.
Düsseldorf. Im Paris der 50er Jahre stand der französische Dramatiker und Philosoph Jean-Paul Sartre (1905-1980) im Mittelpunkt einer regen Debattenkultur. Cafés wurden zum Schmelztiegel des philosophischen Austauschs. Nach Sartres Tod verebbte diese Tradition. Doch mit einer Initiative des französischen Nietzsche-Übersetzers Marc Sautet (1947-1998) flammte die Idee in Paris wieder auf. Vor 20 Jahren wurde die Fackel des „Café Philosophique“ nach Düsseldorf getragen und brennt noch heute - in der Destille an der Bilker Straße.
„Ich hätte damals nicht gedacht, dass das heute noch so erfolgreich ist“, sagt Jurist Dr. Ulrich Teich, Gründer des Vereins Café Philosophie/. 1997 sei er mal nach Paris zu Marc Sautet gefahren und habe ihn gefragt, ob er so eine philosophische Runde nicht auch einmal in Düsseldorf moderieren wolle, erzählt Teich. Sautet ließ sich nicht lange bitten, und noch im selben Jahr fand ein Philosophiecafé unter Leitung des schillernden Franzosen in der Bar des Malkastens statt. „Es waren 200 Leute da, die saßen teilweise auf dem Boden und auf der Treppe“, erinnert sich Teich an den durchschlagenden Erfolg des Auftakts, bei dem die Lokalität damals fast aus allen Nähten platzte.
Das erste Thema war erotischer Natur: „Gibt es eine Philosophie der Liebe?“ Ganz vorgegeben seien die Gesprächsgegenstände aber nicht, erklärt Teich. „Die Themen werden vom Kreis der Teilnehmer vorgeschlagen, und die Moderatoren wählen eins davon aus.“ Zehn Jahre lang blieb der Malkasten Heimat des Café Philosophique, doch nach einem Leitungswechsel erfolgte der Rausschmiss mit den Worten: „Ihr quatscht mir hier zu viel und konsumiert zu wenig.“