Bundestag: SPD will beide Wahlkreise holen

Kandidaten Karin Kortmann und Michael Müller stellten ihre Kampagne vor.

Düsseldorf. Trotz schlechter Umfragewerte für die Kommunalwahl am 30. August (die SPD liegt bei nur 20 Prozent) glauben die beiden SPD-Kandidaten für die Bundestagswahl am 27. September, dass sie beide Wahlkreise gewinnen können. Gemeinsam stellten Karin Kortmann (tritt im Düsseldorfer Süden an) und Michael Müller (kandidiert im Stadtnorden) am Samstag ihre Kampagne vor.

Dass ihr interner Machtkampf um bessere Listenplätze dem Ansehen der Partei geschadet habe, glauben sie indes nicht. Es habe sich um einen "Wettbewerb inhaltlicher Positionen" gehandelt, meint Müller. Das sei legitim, Kritik daran unfair: "Diskurse werden niedergemacht als Spaltung." Die schlechte Prognose habe andere Gründe.

Einer sei, dass die Weltwirtschaftskrise in Düsseldorf noch nicht richtig wahrgenommen werde. "Dass die Leute in der Stadt zufrieden sind, macht es für uns viel schwieriger." Dabei sei ein Umsteuern nötig, auch Düsseldorf werde die Krise noch zu spüren bekommen. "Arbeit, Bildung und Nachhaltigkeit, das sind die Themen, die wir besetzen wollen", erklärt Kortmann.

CDU/FDP hätten auf diesen Gebieten viele Fehler gemacht - ein Beispiel sei der Verkauf der Stadtwerke-Mehrheit: "Die Stadtwerke sind in einer desaströsen finanziellen Situation", sagt sie. Das Unternehmen zehre von der Substanz. Das werde bald personelle Konsequenzen haben: "Achten Sie mal drauf, wie lange Herr Schmidt dort noch sitzt." Markus Schmidt ist Chef der Stadtwerke.

Die Düsseldorfer SPD setzt auch auf die Hilfe bundespolitischer Prominenz. So wird Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier am 11.September zu einer Kundgebung auf den Johannes-Rau-Platz kommen. Auch Fraktionsgeschäftsführer Peter Struck wird erwartet.

Was aber werden die Bundestagsabgeordneten (beide arbeiten als Parlamentarische Staatssekretäre) machen, wenn ihnen der Sprung ins Parlament doch nicht wieder gelingt? Kortmann deutet an, sie würde wohl in die Verbandsarbeit der Katholischen Kirche zurückkehren. Und Müller sagt: "Dann schreibe ich mein Theaterstück fertig. Es handelt vom Umgang mit Zeit. Zwei Drittel habe ich schon geschrieben."

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