Wohnen : Bergische Kaserne in Düsseldorf: Streit um die mögliche Bebauung
Düsseldorf Anwohner der nicht mehr genutzten Bergischen Kaserne befürchten, dass dort Wohnungen für 10 000 Bewohner entstehen sollen. Das sei zu viel – zumal es an Infrastruktur für so viele fehlt.
Die Bergische Kaserne als Militärstützpunkt ist bald Geschichte. Das Gelände befindet sich zwar noch immer im Eigentum des Bundes, seit Anfang des Jahres hat die Bundeswehr den größten Teil ihrer Truppen abgezogen. Nur der Bereich zwischen Klashausweg und Conesweg, dem sogenannten Mobilmachungsstützpunkt, wird noch von der Bundeswehr genutzt. Die Stadt Düsseldorf steht nach eigenen Angaben schon in Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über den Kauf der Fläche. Dem Bürgerverein Hubbelrath bereiten die Pläne jedoch Unbehagen.
Bereits 2005, als die Bundeswehr zum ersten Mal angekündigt hatte, den Standort aufzugeben, wurde vom Rat der Stadt ein Aufstellungsbeschluss für ein Bebauungsplanverfahren gefasst. Die Zielsetzung lautete, dort Wohnbebauung zu errichten. „Auf dem Gelände sind zwei Bauflächen ausgewiesen worden“, sagt Alexander Fils, CDU-Mitglied im Regionalrat der Bezirksregierung Düsseldorf und Vorsitzender des Planungsausschusses. Im nördlichen Teil stehen Gebäude, die zum Abriss vorgesehen sind. Im südlichen Teil des Geländes stehen historische Gebäude, die zum Teil unter Denkmalschutz stehen. Beide Gebiete sind durch eine grüne Freifläche, einen sogenannten „grünen Keil“, voneinander getrennt.
Vor der Bebauung braucht es eine Anbindung des ÖPNV
Eine Bebauung ist aber erst möglich, wenn das Gebiet durch eine Stadtbahn oder ähnliches erschlossen würde. Derzeit wird für das Gelände der Bergischen Kaserne ein Wettbewerbsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung vorbereitet. Hierzu wird untersucht, wie das Gebiet durch den ÖPNV erschlossen werden kann, da das „einen wichtigen Parameter bei der künftigen Planung darstellt“, so die Stadt Düsseldorf.