Bürgerhaus Benrath: Spiegelbild der Stadtteilkultur

Moschee, Pfadfindertreff und Hip-Hop-Studio: Das Bürgerhaus hat ein breites Angebot.

Düsseldorf. Wer mit Eveline Theisen einen Rundgang durchs Bürgerhaus Benrath unternimmt, sollte viel Zeit mitbringen. Das liegt nicht nur an den 43 Räumen, die das große Haus zu bieten hat. Es ist die große Vielfalt, die hier unter einem Dach passiert und von der die 52-Jährige erzählt. Sie leitet seit 20 Jahren das Haus an der Telleringstraße.

Vor 23 Jahren wurden die ehemaligen Schulgebäude zum Bürgerhaus umgewandelt. Schon früh fanden dort Portugiesen aus dem Düsseldorfer Süden ein festes Vereinsheim, und auch eine spanische Seniorengruppe trifft sich dort. Seit 20 Jahren nutzt der Türkisch-Islamische Kulturverein einen Raum als Moschee, und eine Etage höher lernen Kinder und Erwachsene Bauchtanz. "Das klappt alles harmonisch", sagt Theisen. Vor ein paar Jahren gab es allerdings Versuche extremistischer Islamisten, den Koranunterricht zu beeinflussen. Doch das Jugendamt als Hausherr beobachtet alle Aktivitäten in den Bürgerhäusern, und so sei der Unterricht schließlich verboten worden, erklärt Theisen. Zur besseren Verständigung und zum Austausch lädt sie monatlich zum so genannten Nutzertreffen ein. Ausländische Vereine, Tanzschulen, Pfadfinder und Spielmannszug kommen dann zusammen, besprechen ihre Anliegen.

Zuletzt ging es da um das Programm für das 24. Internationale Benrather Nachbarschaftsfest des Bürgerhauses. Dann zeigen alle Gruppen, was sie so in ihren Räumen proben und tun. Mit dabei ist auch die Hausband "In-Stant", denn einen Proberaum hat das Bürgerhaus auch zu bieten.

Schmuckstücke des Hauses sind unter anderem ein Studio mit Spiegelwand für moderne Bewegungskurse. Die alte Schulaula ist zurzeit Basisstation für die Düsselferien-Jugend, ansonsten wird sie für Feiern und Aufführungen samt benachbarter Küche gemietet. Den runden Geburtstag oder Familienfeiern kann man in der Cafeteria begehen. Die Küche bekommt in den Herbstferien eine neue Technik, Toiletten werden behindertengerecht saniert.

Mehr als 57000 Besucher (inklusive der Teilnehmer an Spielgruppen, Yogakursen usw.) hat Eveline Theisen in ihrer Jahresstatistik für 2008 aufgeführt. Sie alle spiegeln die vielfältigen Aktivitäten und Kulturen im Stadtteil wider.

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