Bücher und Schwule gleichzeitig: Ist das zuviel für die Kö?

Panne: Die CSD-Parade soll dem Bücherbummel ausweichen.

Düsseldorf. Wie viel Rummel verkraftet die Kö? Vor dieser Frage stehen Polizei und Stadtverwaltung. Denn bei der Veranstaltungsplanung gab es eine missliche Panne: Lesben und Schwule wollen während des Bücherbummels mit einer bunten Demo-Parade über die Ostseite der Kö ziehen. "Beides geht nicht, die Demo muss ausweichen", sagt die Polizei. Die Organisatoren des Christopher Street Day (CSD) halten dagegen.

CSD-Organisatorin Julia Magerkurth ist davon wenig erbaut: "Wir hatten eine mündliche Zusage, wir wollen da jetzt lang. Wir pochen auf unser Demonstrationsrecht." Das freilich wird nicht viel helfen. Czogalla: "Wenn es eine neue Lage gibt, kann man eine Demo auch noch Stunden vorher umleiten. Das Versammlungsrecht ist da flexibel."

Polizei und Veranstalter setzen sich heute zusammen und besprechen die Lage. Einen Vorschlag macht Uwe Jende vom Ordnungsamt: "Vielleicht kann die Demo über die Westseite der Kö ziehen." Das wäre zwar gegen die Fahrtrichtung, aber: "Eine Sperrung für 20 oder 30 Minuten wäre sonntags wohl verkraftbar."

Treppenwitz dieser Geschichte: Gäbe es ein städtisches Veranstaltungskonzept, wäre die Panne womöglich nicht passiert. Die Grünen hatten vor kurzem die Erarbeitung eines solchen beantragt, wurden aber von CDU und FDP überstimmt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort