Fifty-Fifty Breiti appelliert an Aldi-Führung

Tote-Hosen Gitarrist engagiert sich gegen das Verkaufsverbot der Obdachlosenzeitung.

Fifty-Fifty: Breiti appelliert an Aldi-Führung
Foto: DY

Düsseldorf. Die Empörung war groß, als Aldi den Verkauf der Obdachlosenzeitung Fifty-Fifty vor seinen Filialen zum 1. Juni untersagte. Jetzt hat sich auch Toten-Hosen Gitarrist Michael Breitkopf, genannt Breiti, zu dem Thema geäußert. Der 51-Jährige appelliert an den Discounter, das Verkaufsverbot zurückzunehmen: „Gerade für Leute, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, bietet der Zeitungsverkauf eine wichtige Einnahmequelle und einen strukturierten Tagesablauf“, so der Musiker. „Außerdem sind die Verkäufer als Gesprächspartner sehr wichtig für das soziale Miteinander in den Stadtvierteln.“

Breitis Einsatz für die Obdachlosenzeitung kommt nicht von ungefähr. Bereits seit 15 Jahren unterstützen die Toten Hosen das Blatt. Regelmäßig ist die Band mit Interviews in der Zeitung vertreten.

„Die Entscheidung von Aldi ist für uns eine Katastrophe“, meint Fifty-Fifty Gründer Hubert Ostendorf. „Das Verkaufsverbot wird sich massiv auf unsere Auflage auswirken, da jetzt ein Drittel unserer Stammverkäufer arbeitslos ist.“ Laut Ostendorf konnte Fifty-Fifty bislang kostendeckend produziert werden. Doch in Zukunft wird die Zeitung wahrscheinlich auf Spenden angewiesen sein.

Als Begründung für das Verkaufsverbot führt Aldi Kundenbeschwerden an. Doch Streetworker Oliver Ongaro hält die Aussagen des Unternehmens für vorgeschoben. „Wir haben immer Gesprächsbereitschaft signalisiert, doch Aldi war wohl nicht mehr an einer gemeinsamen Lösung interessiert.“ Eigentlich wollte Hosen-Mitglied Breiti am Donnerstag vor der Aldi-Filiale an der Kö Fifty-Fifty Exemplare verteilen, um gegen das Verbot zu demonstrieren. Doch die Aktion wurde kurzfristig abgesagt, um den Konflikt nicht weiter zu verschärfen. „Ich wünsche mir einfach, dass Fifty-Fifty und Aldi sich wieder zusammensetzen und miteinander verhandeln“, so das Statement von Breiti.

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