Brandstiftung in Wersten: 18-Jähriger bestreitet die Tat

Düsseldorf. Nach dem verheerenden Brand im Werstener Hotel Lindentor in der Nacht zum vergangenen Dienstag sitzt der 18-jährige Florian N. in Untersuchungshaft.

Polizei und Staatsanwaltschaft sind sicher, dass er das Feuer mit Hilfe von Brandbeschleunigern im Treppenhaus legte. Er bestreite aber, das hölzerne Treppenhaus des Hotels angesteckt zu haben.

Bei dem Brand entstand ein Sachschaden von über 300.000 Euro, drei Menschen wurden schwer verletzt. Einer von ihnen ist Florian N. selbst. Der junge Mann war seit einer Woche Gast des Hotels. Wegen familiärer Probleme hatte er sich zuvor bereits von Dezember bis Februar im Lindentor an der Werstener Dorfstraße einquartiert.

Als das Feuer in der Nacht zu Dienstag ausbrach, rettete er sich zusammen mit der Familie des Gaststätten-Pächters auf ein Flachdach und wurde von der Polizei in Sicherheit gebracht. Ein weiterer Hotelgast musste mit der Drehleiter geborgen werden. Florian N. wurde mit einer schweren Rauchvergiftung in die Uni-Klinik eingeliefert.

Im Gegensatz zu den anderen Verletzten hatte er zudem aber Brandverletzungen an den Armen. Noch am Dienstag wurde der 18-Jährige entlassen. Als die Polizei ihn als Zeugen vernehmen wollte, traf sie ihn nicht an. Florian N. schien sich zu verstecken. Die Ermittler schöpften Verdacht.

Am Samstagnachmittag klickten in Bilk auf offener Straße die Handschellen. Florian N. erklärte in der Vernehmung, seine Verletzungen seien durch heißen Rauch verursacht worden. Ein Rechtsmediziner kam am zu einem anderen Ergebnis: N. muss Kontakt mit offenen Flammen gehabt haben. Die Ermittlungsrichterin erließ am Sonntag Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes.

Schließlich legte der Täter das Feuer in der Nacht zu einer Zeit, zu der die Bewohner und Hotelgäste fest schliefen. Zudem schnitt er ihnen durch die Brandstiftung im Treppenhaus den rettenden Weg ins Freie ab.

N. leugnet allerdings die Vorwürfe nach wie vor. "Wir ermitteln mit Hochdruck weiter", sagte Staatsanwalt Andreas Stüve bei einer Pressekonferenz an diesem Montag.

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