Brandstifter fühlte sich von Aliens verfolgt

46-Jähriger setzte Mehrfamilienhaus in Flammen. Er leidet an einer Psychose.

Düsseldorf. Sechs Stunden täglich saß Andreas N. am Schreibtisch und arbeitete an seinen Erfindungen. Seit Jahren litt er an einer Psychose, die er durch psychiatrische Betreuung in den Griff bekommen hatte. In einer Wohnung an der Derfflinger Straße versorgte er sich selbst. Am 6. März aber bekommt er einen Schub: Er fühlte sich von Aliens bedroht, setzte die Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Flammen. Jetzt muss er sich wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung vor dem Landgericht verantworten.

Das Haus brannte lichterloh. Andreas N. flüchtete aus seiner Obergeschosswohnung auf das Dach. Über eine Drehleiter wurde der Mann von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Die anderen Hausbewohner liefen auf die Straße, niemand wurde verletzt. Andreas N. machte auf die Polizei einen verwirrten Eindruck und wurde in das Landeskrankenhaus gebracht. Der Brandschaden betrug rund 80.000 Euro.

Vor Gericht gestand der Mann, den Brand gelegt zu haben. Er habe sich von Außerirdischen verfolgt gefühlt, die im Keller angeblich ein Labor betrieben. Mit dem Brand habe er das Labor aufdecken wollen. Zuvor hatte er den Ermittlern von einer russischen Organisation berichtet, die ihn bedrohe.

2005 hatte der Mann erstmals von Wahnvorstellungen gesprochen, eine Gefahr sei jedoch nicht von ihm ausgegangen, erklärte seine Betreuerin. Immer wenn er das Gefühl verspürte, einen Schub zu bekommen, habe er sich ihr anvertraut oder sei gleich in eine Klinik gefahren. Auch zwei Tage vor dem Brand hatte er einen Arzt aufsuchen wollen, dann aber den Eingang zur Klinik nicht gefunden. Der Prozess wird am 18. Oktober fortgesetzt.

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