Bluttat: Prostituierte gesteht, Rentner (71) getötet zu haben

Ein Streit um weniger als 100 Euro eskalierte — da stach die 31-Jährige zu.

Düsseldorf. Der Mord an Hasan H. scheint aufgeklärt. Am Montagabend hat die Polizei in Hilden eine 31-jährige Frau festgenommen, die mittlerweile gestanden hat, den 71-jährigen Griechen in dessen Wohnung an der Hiddenseestraße in Unterrath getötet zu haben.

Wie berichtet, hatte H.’s Sohn die Leiche seines Vaters am vergangenen Mittwoch gefunden, als er ihm Essen bringen wollte. Den Ermittlern bot sich ein umfangreiches Spurenbild: Es hatte ein blutiger Kampf in der Wohnung stattgefunden. Und es fehlten die Geldbörse, Kleidungsstücke und das Handy des Opfers — das die Fahnder schließlich orten konnten, und das sie zum Wohnsitz der Frau in Mörsenbroich führte.

„Die Frau ist der Polizei nicht unbekannt“, sagte Chefermittler Ralf Finke am Dienstag. Vor zwei Jahren kam sie wegen Kokains mit dem Gesetz in Konflikt. Auch Diebstähle und Schwarzfahren stehen in ihrer Akte. Ihr Geld verdiente die 31-Jährige, die vor Jahren schon das Sorgerecht für ihre drei Kinder verloren hatte, auf dem Strich an der Charlottenstraße. Aktuell, so sagte die Frau bei der Polizei aus, nehme sie aber keine Drogen.

Laut den Ermittlern kannten sich Täterin und Opfer schon länger. Ob es sich dabei um eine Liebes- oder eine Geschäftsbeziehung mit der Prostituierten gehandelt hat, kann die Polizei nicht sagen. Der Familie des Opfers war die Frau jedoch gänzlich unbekannt.

In ihrer Vernehmung schilderte die Festgenommene die Tat so, dass sie Hasan H. am Tattag gegen 15 Uhr besucht hatte und mit ihm in Streit geraten war. Dabei ging es laut Chefermittler Finke um einen Geldbetrag von weniger als 100 Euro und wohl auch um die persönliche Beziehung zwischen den beiden. Ob es sich bei dem Geld um die Bezahlung für Liebesdienste handelte, konnte die Polizei gestern nicht sagen.

Der Streit eskalierte, sie griff zu einem Messer und zu einer Schere und stach immer wieder auf den Rentner ein. Staatsanwalt Martin Stücker sprach gestern von „zahlreichen Schnitt- und Stichwunden und Fußtritten“. „Das war ein Maß an Gewalt, das auf die Geringschätzung des Lebens des Opfers schließen lässt“, so Stücker.

Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, die zuvor nur von einem Tötungsdelikt gesprochen hatte, geht nun von Mord aus. Dazu gäben die niederen Beweggründe und das grausame Vorgehen der Täterin Anlass.

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