Blockierte Kita: Stadt spricht mit dem LVR

Das Zwergenreich in Oberkassel hatte Besuch: Johannes Horn, Leiter des Jugendamts, machte sich selbst ein Bild.

Düsseldorf. Die Behinderung der privaten Kindertagesstätte "Zwergenreich" durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) - die WZ berichtete - sorgt nun auch in der Stadtverwaltung und in der Politik für Aufsehen.

Die Einrichtung an der Cheruskerstraße betreut ausschließlich Kinder von 1 bis 3 Jahren. 20 Plätze gibt es, Betreiberin Martina Vogler wollte um eine Gruppe auf 30 Plätze erweitern. Der LVR verweigert die Genehmigung aus baulichen Gründen - unter anderem, weil eine geschlossene Garderobe fehle.

Bei der Stadt stößt die Aufsichtsbehörde damit nicht gerade auf Einverständnis. Jugendamtsleiter Johannes Horn hat nach dem WZ-Bericht sofort zum Telefonhörer gegriffen und den LVR kontaktiert. Er hat sich gestern Mittag auch das Zwergenreich noch einmal persönlich angesehen. "Klar ist: Wir haben den Bedarf", sagt Horn. Es wird deshalb weitere Gespräche mit dem Landschaftsverband geben.

"Eigentlich ist man bei so etwas ohne Worte", sagt Hildegard Kempgens (CDU), die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. "Diese Sorte von Behörde brauchen wir nicht", wird die Unions-Frau deutlich. Sie setzt auf eine Gesetzesnovelle. "Dann können solche Dinge kommunal geregelt werden."

Auch Manfred Volkenrath, Sprecher der SPD im Jugendhilfeausschuss, wundert sich über die Haltung des LVR. "Das ist jetzt die Aufgabe des Jugendamtes, die Sache zu regeln."

Martina Vogler hofft mit dieser Unterstützung doch noch ihre dritte Gruppe eröffnen zu können. Bleibt der LVR bei seiner Position, denkt sie über den Klageweg nach.

In Oberkassel gibt es im Moment außer dem Zwergenreich nur noch in der städtischen Kita an der Oberkasseler Straße einige wenige Betreuungsplätze für unter Dreijährige. Allerdings in einer altersgemischten Familiengruppe.

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