Blitzermarathon: Über 500 Verstöße in weniger als acht Stunden

Die Polizei schrieb viele Knöllchen — obwohl viele Autofahrer gewarnt waren.

Düsseldorf. Einer der Spitzenreiter beim Blitz-Marathon ist der Polizei am Freitag bereits um 8.30 Uhr in die Laserpistole gerast: Auf der Toulouser Allee, wo Tempo 50 vorgeschrieben ist, wurde der 48-Jährige mit 94 km/h gemessen. Ihn erwarten zwei Monate Fahrverbot, vier Punkte in Flensburg und 280 Euro Bußgeld.

Mit Blitzern, Lasermessgeräten und Video-Wagen ist die Polizei bis in den frühen Samstagmorgen unterwegs gewesen. 24 Stunden Marathon-Kontrolle. Schon in der Zeit zwischen 6 und 13.30 Uhr wurde die Polizeikelle im Akkord geschwenkt: 139 Verwarngelder und Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten gab es, zwei Fahrverbote für Autofahrer, die mehr als 31 km/h zu schnell waren. Auf den Autobahnen rund um Düsseldorf waren es 398 Verwarngelder und elf Fahrverbote bei über 41 km/h Übertretung.

Dabei misst die Polizei schon nur bei Tempoverstößen ab elf Stundenkilometern. Und viele scheint die Berichterstattung über die Aktion im Vorfeld abgeschreckt zu haben. „Die Durchschnittsgeschwindigkeit in Düsseldorf ist heute deutlich geringer“, sagt Klaus Berendes, der den Einsatz leitet. In der 30er-Zone an der Mindener Straße in Oberbilk werden in 45 Minuten nur zwei Verstöße geahndet. Ein BMW-Fahrer, der mit 50 km/h gemessen wurde, behauptet, er sei doch nur im Verkehr mitgeschwommen. Ebenso wunderlich das Rechenbeispiel eines 20-Jährigen, der an der Paul-Thomas-Straße in Reisholz 68 statt 50 km/h fuhr: „Die Polizei misst ja erst ab 60 Stundenkilometern, das ist ja dann die Toleranz. Also war ich nur acht km/h zu schnell.“ Dafür 35 Euro — Abzocke, findet er.

Die Beamten kassieren aber nicht nur, sie erklären den Temposündern auch, welche Folgen ihr Vergehen im Fall eines Unfalls haben könnte. „Wir wollen ein Umdenken erreichen“, sagt Polizeisprecher Markus Niesczery.

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