Blick über den Tellerrand

Düsseldorf. Rita McBride, die neue Rektorin der Kunstakademie, hat ein Hobby: Sie trainiert Gyrotonic, um Kraft, Beweglichkeit und Koordination des Körpers zu verbessern. Statt Muskeln zu isolieren, werden sie in allen Funktionen verbessert.

Auf die Kunstakademie scheint sie diese Methode zu übertragen.

Dort herrschte bislang ein System mit großen Namen, aber sinkendem Erfolg. Die Stars unter den Professoren ließen sich zuweilen noch nicht einmal zur Prüfung ihrer Eleven oder zur Ausstellung ihrer Klassen blicken. Im Konkurrenzkampf holten andere Hochschulen immer mehr auf. Düsseldorf geriet in den Ruf des Traditionellen. Hier setzt Rita McBride an.

Sie will die Akademie vom hohen Ross herunterholen. Die Studenten, die oft ahnungslos von Kunst und Kultur nur darauf versessen sind, große Künstler wie ihre Vorbilder Gursky oder Doig zu werden, müssen wieder lernen. Professoren und Gäste sollen an einem Strang ziehen, um den Horizont der Anfänger zu erweitern. Der Dialog mit dem eigenen Umfeld, der Stadt, ist dabei lebensnotwendig. Und auch der Blick über den Tellerrand hinaus ist erlaubt.

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