„Silent Demo“ : Zehntausend Menschen protestieren gegen Rassismus in Düsseldorf
Düsseldorf In Nordrhein-Westfalen demonstrieren in mehreren Städten Zehntausende Menschen gegen Rassismus. Geplant waren viel weniger. Mit anti-rassistischen Slogans marschieren sie durch die Städte.
„Black lives matter!“ Zehntausende Menschen haben anti-rassistische Slogans auf den nordrhein-westfälischen Straßen gerufen. „Wir haben genug gesehen und zu lange nichts getan. Es ist Zeit, tätig zu werden“, erklärte die Düsseldorfer Demo-Leiterin Sephora Bidiamba am Samstag. Den Veranstaltern zufolge demonstrierten in der Landeshauptstadt rund 10 000 Menschen. Gerechnet hatten sie mit 2000. Eine Mit-Organisatorin sagte: „Es ist überwältigend“. Es sei „schön zu sehen, dass so viele Leute bereit sind, in solchen Zeiten für so ein wichtiges Thema auf die Straße zu gehen“.
Zwar war die Demo als stiller Marsch geplant, aber immer wieder waren die Rufe „No Justice, No Peace“ und „Black Lives Matter“ zu hören. Rufe, die auch bei den Protesten in den Vereinigten Staaten immer wieder fallen. Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd habe „das Fass zum Überlaufen gebracht, aber Rassismus gibt es überall“, sagte Bidiamba. Am 25. Mai hatte ein weißer Polizist sein Knie auf den Hals Floyds gedrückt, der wiederholt um Hilfe rief, bevor er starb.
Getroffen hatten sich die Demonstranten am Samstagnachmittag um 14 Uhr am Konrad-Adenauer-Platz vor dem Hauptbahnhof geben. Wie bei ähnlichen Veranstaltungen in ganz Deutschland soll es um Anti-Schwarzen-Rassismus und an das Gedenken an den durch einen Polizeieinsatz ums Leben gekommenen Afroamerikaner George Floyd gehen. In Düsseldorf soll es eine „Silent Demo“ werden, schreiben die Veranstalter in der Beschreibung der Facebook-Veranstaltung zu der Demonstration. Dabei solle es nicht darum gehen „Lärm zu machen“, sondern mit Aktionen, beispielsweise Plakaten, auf die Thematik aufmerksam zu machen.