Bis zu 36 000 Pakete — jeden Tag

Am Dienstag wurde die neue Zustellbasis von DHL an der Fichtenstraße eröffnet.

Bis zu 36 000 Pakete — jeden Tag
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Mit Verspätung hat am Dienstagmorgen die neue Paketzustellbasis der Post-Tochter DHL ihren Betrieb an der Fichtenstraße 75 in Flingern aufgenommen: Die zuliefernden Lastwagen aus dem Krefelder Paketzentrum mussten sich während der morgendlichen Rush-Hour in die Düsseldorfer Innenstadt kämpfen.

Dem ehrgeizigen Ziel der Verantwortlichen, die Pakete durch die mechanisierte Zustellbasis noch schneller auszuliefern, stehe das aber nicht entgegen, sagt Postsprecher Rainer Ernzer. „90 Prozent unserer Pakete sind am nächsten Tag beim Empfänger. Künftig sollen es 95 Prozent sein.“

Bislang waren die bis zu 31,5 Kilogramm schweren Pakete in Krefeld auch für die Düsseldorfer Zustellbezirke vorsortiert worden. Das Online-Bestellgeschäft habe aber schon vor Jahren einen derartigen Paketboom ausgelöst, den DHL mit einer jährlich wachsenden Prozentzahl in Deutschland mit fünf bis sieben Prozent beziffert. „Es ist nicht abzusehen, dass da ein Einbruch kommt“, ist sich Ernzer sicher. Die Folge: Das Krefelder Paketzentrum platzte aus allen Nähten.

Jetzt werden die Aufträge zur Auslieferung zwar immer noch in Krefeld gesammelt, aber in einem Schwung ohne nach Bezirken zu trennen in die Landeshauptstadt transportiert. An der Fichtenstraße funktioniert nun alles komplett automatisch. Die Pakete werden auf ein Fließband geladen. Dort wird der Code der Kunden-Adressen auf den Paketen für die einzelnen Bezirke von einem Scanner erfasst und automatisch entsprechenden Rutschen zugeordnet. Dort können sie später von den Zustellern in Empfang genommen und in Kleinlaster geladen werden.

120 Zustelltouren gebe es an Tagen fernab vom Weihnachtstrubel — mit täglich 24 000 Paketen. 36 000 Pakete könnten die Zusteller an Spitzentagen vor Heiligabend mit 180 Wagen in die Bezirke transportieren. Zwölf bis 18 Laster aus Krefeld bringen die Pakete täglich nach Düsseldorf.

Obwohl der Betrieb durch die neue Anlage rationalisiert wurde, gebe es unter dem Strich nicht weniger Arbeitsplätze bei DHL. Insgesamt arbeiteten am neuen Düsseldorfer Standort mit Zustellern 190 Kräfte. Was im Paketbereich durch die Mechanisierung weggefallen sei, sei beispielsweise im technischen Bereich hinzugekommen.

Zu den größten Abnehmern von Paketen gehören übrigens Händler an der Kö. Allein drei Bezirke gibt es hier. Ein einzelner davon befindet sich am Kö-Bogen.

Obwohl die bundesweiten Prozentzahlen der Paketzustellungen laut DHL im Durchschnitt steigen, sind sie laut Standortleiter Michael Thomassen in Düsseldorf seit drei Jahren rückläufig — allerdings von einem hohen Niveau kommend. Vor drei Jahren hätten die Zuwächse noch 14 Prozent betragen, danach gingen sie auf elf Prozent herunter — und lagen im vergangenen Jahr immer noch bei sechs bis sieben Prozent plus. Zalando, Amazon und Co. machen es möglich. Früher war Quelle der Hauptauftraggeber der Deutschen Post.

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