Düsseldorf Bilker Industriehalle: Weihnachtsmarkt mit Design und Selbstgemachtes

In einer einstigen Fabrik in Bilk ist ein Ort für Kreative entstanden — am Wochenende war ein Markt für Design und Selbstgemachtes.

Düsseldorf. Kronkorkenmagnete, Milchverschlussketten, Pelzhandschuhe aus recycelten 70er-Jahre-Fellmänteln: Wer dachte, es handelt sich bei dem ersten Düsseldorfer Weihnachtsbasar für Design von Homemade Düsseldorf um einen gewöhnlichen Weihnachtsmarkt, der irrte sich gewaltig: Keine gebrannten Mandeln im Überfluss, Weihnachtssterne oder Gold-Engel, dafür Fritz-Cola, Elektronische Musik und verschiedene Design-Stände, die selbstgemachte Kuriositäten verkauften.

Die ehemalige Schraubenfabrik an der Suitbertusstraße gehört zu der Anlage von Boui-Boui-Bilk, einer Kunst- und Kulturplattform, die sich selbst als „interdisziplinären Raum für Kunst, Kultur und Klamauk“ bezeichnet. Die alte Fabrikhalle ist von außen grau und unscheinbar.

Im Hof des Geländes brennt Sonntag ein Feuer in einer alten Mülltonne, an dem sich die Besucher wärmen können, daneben eine Bar, ein Crêpes-Stand und eine Würstchenbude. Die Halle selbst ist geheizt, auch das ist ungewöhnlich für einen Weihnachtsmarkt: Circa 30 Aussteller, Designer und Künstler, die ihre Waren präsentierten, mussten nicht frieren.

Die Besucher genießen, dass es weniger drängelig ist als in der City

Unter ihnen Andrea Bürner (55) und Martina Rösch (60) aus Mönchengladbach, die strickend hinter ihrem Stand-Tisch sitzen. Die beiden Frauen haben gute Laune und sind überzeugt von ihren Produkten: „Unsere Pudelmützen sind alle handgestrickt und die Bommeln der Mützen stammen von Resten der Fellproduktion, Tiere wurden nicht extra dafür gehäutet“, sagen sie.

Ein junger Mann aus Düsseldorf ist gerade erst auf dem Markt angekommen: „Es ist alles sehr eigen hier, es gibt viel Besonderes zu entdecken. Wenn ich später Durst habe, probiere ich den selbstgemachten Apfelsaft.“

Zu entdecken gab es tatsächlich viel auf diesem Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art: Stulpen aus recyceltem Pelz, selbstgenähte Taschen in Bootsform, die „Kulturboote“ heißen, weil sie ja Kulturtaschen sind, Ketten aus ehemaligen Saxophon-Platten oder Kronkorkenmagnete.

Die Kronkorkenmagnete sind — wie der Name schon sagt — aus Kronkorken hergestellt, innen sind kleine Bilder, zum Beispiel von der Sesamstraße angeklebt. Diese hübsche Sache hat es der kleinen Lina (4) angetan, die ist mit ihrer Mutter Stephanie Bußmann (41) den Basar erkundet. Bußmann meint: „Es ist schön, dass der Markt hier in der Halle so weitläufig ist. Gerade wenn man mit Kindern da ist, ist es auf manchen Weihnachtsmärkten durch die Massen an Menschen eine echte Herausforderung.“

Im nächsten Advent wird es wieder einen Weihnachtsbasar für Design und Selbstgemachtes in Düsseldorf geben und in diesem Jahr noch in Bonn am 21. und 22. Dezember im Brückeforum an der Kennedy-Brücke. Ungefähr 3000 Besucher sind am Samstag und Sonntag gekommen, um die Werke der Designer zu bestaunen oder nach Geschenken zu stöbern.

Hanna Wichmann (27) und Malte Robra (29) aus Düsseldorf schauen sich gerade selbstgemachte Handtaschen an. Malte Robra meint: „Es ist eine tolle Atmosphäre hier. Das Geschenke-Kaufen ist auf jeden Fall angenehmer als in der Stadt.“

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