Bilanz: Viel Lust auf Bücher in der Lesehauptstadt Düsseldorf

2008 war ein Rekordjahr für die Stadtbibliothek: 4 748 421 Medien wurden entliehen – 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Düsseldorf. Die Düsseldorfer sind echte Leseratten. Das zeigen die Zahlen der Stadtbibliothek aus dem vergangenen Jahr: 2008 gab’s 4 748 421 Ausleihen, 68 Prozent davon waren Bücher, der Rest hauptsächlich elektronische Medien wie DVD’s.

Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 336 451 (7,6 Prozent) - ein neuer Rekord. Ein weiteres erfreuliches Ergebnis: 1 425 091 Menschen besuchten 2008 die Bibliotheken, das sind 4,7 Prozent mehr als 2007. 2586 nutzten die Online-Bücherei. Die Landeshauptstadt ist somit wieder einmal Spitzenreiter in Nordrhein-Westfalen.

Für Norbert Kamp, Direktor der Stadtbücherei, sind die Stadtteilbibliotheken ein Grund für die Erfolgsgeschichte der "Lesehauptstadt" Düsseldorf:

"Zu der Zentralbücherei kommen 13 Filialen, die Kinderbibliothek Hassels und ein Bücherbus. Die Düsseldorfer haben somit über die Stadt verteilt Zugang zu den 834 509 Medien. Gerade für ältere Menschen ist das ein Vorteil", erklärt er. Im Herbst 2008 eröffnete eine weitere Zweigstelle in Bilk und brachte seitdem 1200 Neukunden auf den Lesegeschmack.

Zudem sorge die Stadt mit einem Masterplan dafür, dass die Büchereien attraktiv für Lesekunden seien. "Wir renovieren und modernisieren seit 2001 die Filialen in den Stadtteilen. Die Kunden sollen sich dort wohlfühlen, sich zum Lesen eingeladen fühlen.

Denn viele wollen in einer Bibliothek nur recherchieren und nichts ausleihen", sagt Kamp. Im August 2008 wurde die Kaiserswerther Bücherei neu möbliert eröffnet, in diesem Jahr steht die Zweigstelle in Flingern auf dem Plan. Rund 3,5 Millionen Euro seien bislang in den Umbau und die Ausstattung investiert worden.

Durch Projekte werde die Lese-Lust schon bei Kindern gefördert. Der SommerLeseClub beispielsweise machte die Kleinen in den Schulferien zu Bücherwürmern. "Durch diese und andere Aktionen meldeten sich im vergangenen Jahr 63 Prozent mehr Kinder an als 2007", freut sich Kamp.

Angst, dass das E-Book den guten alten Schmöker ablöst, hat der Bibliotheks-Direktor nicht: "Elektronische Medien können das gemütliche Blättern in einem Buch so schnell nicht ersetzen", ist er überzeugt.

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